Eine besondere Uhrensammlung unter dem Hammer: Die Familie Schumacher gab acht Uhren aus der privaten Sammlung von Formel-1-Legende Michael Schumacher in den Verkauf. Hinzu kam noch eine weitere Uhr, die zwar nicht mehr direkt aus dem Tresor der Familie stammt, aber vor wenigen Jahren noch dort lag, ehe sie 2021 von Corinna Schumacher an einen privaten Sammler verkauft wurde.
Auktionshaus rechnete mit bis zu fünf Millionen Euro
Insgesamt erlöste die Auktion von Christie's in Genf rund 3,44 Millionen Euro. Gerechnet hatte das Auktionshaus zuvor mit etwas mehr als fünf Millionen. Offiziell kommuniziert Christie's eine Summe von 4,1 Millionen Euro, die aber mit etwas Vorsicht zu genießen ist: Die Käuferprovision bei der Auktion betrug bis zu 26 Prozent des Kaufpreises – oder maximal 900.000 Schweizer Franken. Dadurch ergibt sich am Ende die (wesentlich) höhere Gesamtsumme.
Teil der Auktion war gleich eine ganze Sonderkollektion. Diese bestand aus fünf Platin-Uhren des Herstellers F.P. Journe mit Ruthenium-Zifferblatt und rutheniumbeschichteten Werken, die jeweils eine andere Komplikation in den Vordergrund stellen. Darunter war etwa ein Flyback-Chronograph und ein Tourbillon. Laut Christie's war das Set eine seltene Gelegenheit, da es kaum vorkomme, "dass ein nummerngleicher kompletter Satz unversehrt im Besitz des ursprünglichen Eigentümers erhalten ist". Ein Bieter schlug bei allen fünf Uhren zu.
Teil der Sammlung war auch ein Koffer für die Uhren der Schweizer Manufaktur. Der brachte nochmals beinahe unglaubliche 15.300 Euro, selbstverständlich wollte der zuvor erfolgreiche Bieter auch diesen.
Einzelstücke für Michael Schumacher
Die vielleicht teuerste Uhr der Sammlung war ebenfalls eine F.P. Journe. Dabei handelte es sich um das Modell Vagabondage 1, ein Einzelstück, das der ehemalige Ferrari- und FIA-Chef Jean Todt Michael Schumacher an Weihnachten 2004 überreichte. Bei dieser Uhr ist das Zifferblatt mit Schumi-Symbolik verziert, etwa seinem Helm, dem Ferrari-Logo und der Zahl 7, die seine gewonnenen Weltmeistertitel repräsentiert. Bei dieser – durchaus schwer ablesbaren Uhr – ging Christie's davon aus, bis zu zwei Millionen Euro zu erzielen. Der Hammer fiel bei 1,22 Millionen Euro.
Unter den erhältlichen Uhren waren auch zwei Rolex-Modelle der Daytona-Linie: eine Daytona 6262 "Paul Newman" aus Edelstahl und eine gelbgoldene Daytona 6241. Letztere zählt nur inoffiziell zur Schumacher-Sammlung, da sie 2021 bereits verkauft wurde und vom aktuellen Besitzer beigesteuert wurde.
Hochindividuell war auch das angebotene Modell von Audemars Piguet, ein Royal Oak Chronograph mit der Referenz 259602BC. Diese Uhr erhielt Schumacher 2003 zu Weihnachten – auch von Jean Todt. Die Uhr trägt drei typische Schumi-Symbole auf dem Zifferblatt: Sein Helm, das Ferrari-Pferd und die Nummer 1 mit sechs Sternen. Auf dem Gehäuseboden wurde ein Lorbeerkranz mit sechs Jahreszahlen und eine Widmung von Todt an Schumacher eingraviert. Eingebracht hat sie 336.000 Euro.