Offener Brief an Feichtinger

Diamantbericht...Sehr geehrter Herr Christian Feichtinger, sehr geehrter Herr Markus Feichtinger,

zunächst einmal möchten die Juweliere in Österreich Ihnen sagen, dass sie Sie gut verstehen können: Jeder Geschäftsmann will leben, jeder will Geschäfte machen und Umsatz generieren

Doch manchmal, so ganz unter uns Kollegen, muss man auch einmal ein offenes und ernstes Wort miteinander sprechen. Daher schreiben wir Ihnen heute diesen an Sie in aller Offenheit gerichteten Brief.

Auf Ihrer Webseite sticht dem Betrachter sofort ins Auge, dass Sie scheinbar mit einer Art Dumpingpreismodell auf den Seiten Ihres Online-Shops arbeiten. Mit dieser Verkaufsschlacht machen Sie jedoch vielen Kolleginnen in Österreich das Leben deutlich schwerer, als es eigentlich sein müsste. Ohrringe aus rhodiniertem Silber mit einem Rabatt von 69 Prozent, ein Collier aus Stahl mit mehr als zwei Dritteln Nachlass, eine Uhr von Jaques Lemans fast 100 Euro billiger – muss das wirklich sein?

Wie Sie sicherlich wissen, führen solche Preiskämpfe in der Regel nur zu erheblichen Schäden auf Seiten aller Beteiligten. Denn die Art und Weise, mit denen Sie durch hohe Rabatte viele andere Fachhändler unter Druck setzen, führt im Ergebnis nur dazu, dass sich hier ein unerwünschter Dominoeffekt aufbaut. Dieser bringt auch die anderen Marktteilnehmer unter erheblichen Zugzwang: Sie werden dadurch gezwungen, die Preise auf ein Maß abzusenken, das unter kaufmännischen Gesichtspunkten nicht mehr vertretbar ist. Was damit endet, dass alle gar keine Margen mehr haben und zu Verlustpreisen verkaufen müssen.

Das Ergebnis dieser Schlacht ist offenbar: Sie kann letztlich nur Verlierer produzieren. Denn wenn Ihr schlechtes Beispiel Schule macht, verlieren alle: Es bildet sich eine Preisspirale nach unten. Verlieren werden dann alle Fachhändler.

Daher an dieser Stelle die Frage an Sie: Wollen Sie weiterhin Ihr Dumpingpreismodell beibehalten?

Herzlichst

Ihr Dipl. Kfm. Robert Brachfeld

DB-Herausgeber