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Neulich in meinem Laden

Diamantbericht...Der Herbst ist da. Seit die Tage wieder kürzer werden und die Blätter gelber, kommen wieder mehr Leute in den Laden. Dementsprechend bin ich gerade damit beschäftigt, meine Auslage neu zu gestalten und mit herbstlichen Motiven auszuschmücken. Ein paar Mini-Kürbisse hier, ein paar Herbstblätter da, und natürlich dürfen gediegene Töne in Rosé- und Gelbgold nicht fehlen, dazu noch ein paar cognacfarbene Diamanten als exotische Farbtupfer.

Als ich gerade fertig geworden bin und noch im Schaufenster stehe, grüßt mich eine alte Kundin und betritt den Laden. „Hallo“, ruft sie freudestrahlend, „das sieht ja toll aus. Da bekommt man ja wieder richtig Lust auf schönen Schmuck.“ „Freut mich, dass Ihnen die Auslage gefällt. Haben Sie schon etwas Bestimmtes im Auge?“, frage ich sie.

„Ach nein, nicht direkt, zunächst muss ich erst einmal etwas flüssig machen, schauen Sie mal“, erwidert sie und zeigt mir einen Ring aus Weißgold, besetzt mit einem einkarätigen Diamanten. Diesen hatte sie vor ein paar Jahren bei mir gekauft, ich erinnere mich noch, als ob es gestern gewesen war.

Nach kurzer Prüfung des guten Stücks sage ich zu ihr: „Kein Problem, liebe Frau Schmidt, den Ring nehme ich gerne zurück und gebe Ihnen dafür den entsprechenden Tagespreis.“ Innerlich habe ich schon überlegt, was ich damit mache. Den Ring selbst werde ich wohl einschmelzen lassen bei der Scheideanstalt meines Vertrauens. Was den Ein-Karäter angeht, so könnte ich ihn entweder in meinen Lagerbestand aufnehmen, um für die nächste Anfertigung etwas Passendes parat zu haben, oder ich schicke ihn direkt nach Frankfurt zu Brachfeld. Der Vorteil dort: Ich bekomme einen sehr guten Ankaufpreis und erhalte bereits nach wenigen Tagen das Geld auf mein Konto ausgezahlt.

„Kommen Sie doch einfach Ende nächster Woche wieder rein, dann kann ich Ihnen den genauen Betrag sagen und Ihnen das Geld direkt geben“, schlage ich der Kundin vor. Sie ist damit einverstanden, und binnen sieben Tagen kann ich ihr – natürlich nach Abzug einer angemessenen Provision für mich – einen erfreulich hohen Betrag auszahlen. Mal schauen, vielleicht nimmt sie ja direkt etwas aus der Herbstkollektion mit.