Artikel von Robert Brachfeld

Bargeld lacht nicht!

Bargeld scheint bei unseren Politikern im Moment nicht besonders beliebt zu sein. Die Ausgabe neuer 500-Euro-Scheine wird einge­stellt. Zudem denkt die Europäische Union über eine Obergrenze für Bar­zahlungen von 5000 Euro nach. Und seit 26. Juni 2017 dürfen zumindest anony­me Bargeld-Geschäfte nur noch bis 10 000 statt wie bisher bis 15 000 Euro abgeschlossen werden. Für all das gibt es immer Begründungen. Ins­besondere die Geldwäsche und die Terrorfinanzierung sollen bekämpft werden, indem der Staat die Geldbe­wegungen stärker kontrolliert. Nun ist die Bekämpfung von Kriminalität zweifellos ein wichtiges Anliegen.

Sonntags geschlossen!

Der Tenor unserer Umfrage ist eindeutig: Kein einziger der befragten Kolleginnen und Kollegen kann sich mit einer Ausweitung der Ladenöffnungszeiten anfreunden. Zu hoch sind die damit verbundenen Kosten und Verluste an Lebensqualität, zu unsicher die zu erwartenden Mehrumsätze. Dabei könnte doch alles so schön sein, ginge es nach den Vorstellungen der großen Kaufhauskonzerne im Land: Sie wollen mit ihrer jüngst ins Leben gerufenen "Initiative Selbstbestimmter Sonntag" dafür sorgen, dass die Ladenöffnungszeiten weiter liberalisiert werden.

Wichtig

Wer hätte sich noch vor fünf, sechs Jahren das folgende Szenario vorgestellt: Ein Goldschmied stellt auf seiner Facebook-Unternehmensseite einen Diamant-Ring vor, den er von nun an im Sortiment führt. Er lädt professionelle Fotos der einzelnen Varianten hoch und beschreibt sie mit passenden Kommentaren. Einer der zahlreichen „Follower“ des Kollegen, ein Kunde, klickt auf „Gefällt mir“ bei einem bestimmten Modell. Das wiederum bekommt ein Facebook-Kontakt dieses Kunden in seiner Timeline angezeigt. Er schaut sich den ursprünglichen Post des Goldschmieds an checkt noch kurz die Adresse auf der Webseite und betritt schließlich das Ladenlokal, um nach genau diesem Modell zu verlangen.

Sichere Bankkonten?

Ist das Geld bei den Banken noch sicher? Die Bundeskanzlerin Angela Merkel und der damalige Finanzminister Peer Steinbrück mussten in den schlimmsten Tagen der Finanzkrise im Okto­ber 2008 eine Garantie für die Einla­gen deutscher Sparer abgeben. Damit war klar, dass ohne den Staat die Bank­einlagen nicht geschützt sind. Die Bankkonten sind nicht mehr sicher. Nun reduzieren die privaten Banken ihre freiwilligen Garantien. Privatkun­den sollen zwar geschont werden, aber wer will noch das Versprechen glau­ben, dass in einer Schieflage der Deut­schen Bank durch den Einlagensiche­rungsfonds des Bankenverbandes pro Kunde mehr als 11 Milliarden Euro ga­rantiert werden können.

Überteuert

Hat Sie die Nachricht über die schlechten Umsätze der Juwelierkette Tiffany überrascht? Mich nicht. Diese versucht man jetzt zu erklären und es fehlt nicht an Begründungen und Ausreden. So wurde sogar der neue Präsident als schuldiger ausgemacht. Angeblich kamen viele Kunden nicht in den Flagshipstore von Tiffany in Manhattan, weil sie die hohen Sicherheitsmaßnahmen und Absperrungen in der Nachbarschaft rund um den Trump-Tower abgeschreckt haben. Aber Tiffany besteht doch nicht nur aus einem Laden. Alleine in Deutschland gibt es 6 Filialen. Und wer war schuld dass es in anderen Läden auch nicht so gut lief?