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Luxuslabel vernichtet Kleider und Taschen – um Marke zu schützen

Wirbt für das Luxus-Label: Cara Delevingne. (Archivbild)

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Rund 2000 Franken kostet ein klassischer Burberry-Trenchcoat. Der Mantel mit dem karierten Futter der britischen Luxusmarke gilt als das Statussymbol schlechthin. Zahlen die einen den Wert einer Monatsmiete, um eines der begehrten beigen Stücke in ihrer Garderobe zu wissen, geht der Designer weniger zimperlich mit seiner Ware um.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat Burberry Produkte im Wert von 28,6 Millionen Pfund (37,2 Millionen Franken) zerstört – darunter Kleidungsstücke, Taschen und Parfüme. Das zeigt der jüngste Geschäftsbericht. 2017 war es noch Ware im Wert von 26,9 Millionen Pfund gewesen, 2016 noch solche im Wert von 18,8 Millionen Pfund.

Rabatte zerstören Marke

Der Grund für die Zerstörung: Der Händler will verhindern, dass nicht losgewordene Ware zu Rabatten verkauft wird. Dies senke die Marge und beschädige die Marke. «Sie zerstören die Kleidung, damit die Produkte nicht bei irgendwem landen, der diese heruntergesetzt verkauft und so der Markenwert sinkt», sagte Maria Malone, Dozentin im Bereich Fashion an der Manchester Metropolitan University der BBC. Burberry hat seit Jahren zudem mit Fälschungen zu kämpfen, welche die Marke weiter verwässern.

Dass immer mehr unverkaufte Produkte zerstört würden, sei ein Zeichen, dass der neue Burberry-Chef Marco Gobbetti es nicht geschafft habe, das Geschäft auf Vordermann zu bringen, schreibt die Nachrichtenagentur Bloomberg. Weiter würden sich Investoren um die Folgen für die Umwelt sorgen. Einer fragte an der Generalversammlung von Burberry diese Woche, warum Aktionäre nicht die Möglichkeit hätten, die Artikel vor der Zerstörung zu kaufen.

Umweltfreundliche Zerstörung

Das Unternehmen teilte mit, Burberry versuche, die Menge an überschüssigem Material zu minimieren. «In den Fällen, in denen die Entsorgung von Produkten notwendig ist, tut man dies auf verantwortungsvolle Weise und sucht weiterhin nach Möglichkeiten, Abfälle zu reduzieren und aufzuwerten», sagte ein Sprecher der BBC. Die Energie, die aus der Verbrennung der Ware entstehe, werde Burberry zufolge weiterverwendet. Lederreste würden zudem an die Firma Elvis & Kresse gespendet, sagte CEO Gobbetti. Diese stellt daraus neue Produkte her.

Man habe im letzten Jahr ausserdem besonders viel Ware zerstören müssen, weil Burberry einen Deal mit der US-Kosmetikfirma Coty unterschrieben habe, teilte das Unternehmen mit. Weil Coty neue Produkte herausbringen werde, habe man alte Produkte im Wert von 10 Millionen Pfund loswerden müssen – davon vor allem Parfüme.

Zerstörung der Illusion von Prestige

Luxusfirmen, deren eigene Ware auf dem Müll landet, gibt es auch in der Schweiz: Richemont, zu der Marken wie Cartier und Montblanc gehören, hat in den letzten zwei Jahren Uhren im Wert von 480 Millionen Euro zurückgekauft. Analysten gehen davon aus, dass gewisse Uhren zwar rezykliert, ein grosser Teil davon aber weggeschmissen werde.

Jean-Claude Biver, Chef der Uhrensparte des Luxuskonzerns LVMH, sagte diesbezüglich letztes Jahr an der Uhrenmesse Baselworld zu Reuters: «Wenn Sie bei Luxusgütern die Illusion von Prestige zerstören, den Traum, die Preise, zerstören Sie das Vertrauen. Das ist der langsame Tod.» Uhrenhersteller leiden besonders unter dem sogenannten grauen Markt, auf dem vor allem Onlineplattformen Restbestände von Luxusmarken zu enormen Preisreduktionen verkaufen. Biver beschrieb diesen grauen Markt als den «Krebs der Industrie».