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Schluss mit Luxus

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Viele Verbraucher treten wegen Corona auf die Konsumbremse.

Die Wiederbelebung von Wirtschaft und Konsum wird kein Zuckerschlecken. Das verdeutlicht eine aktuelle Corona-Studie von Konsumforschern der Nürnberger GfK-Gruppe. Demnach will ein Drittel der heimischen Verbraucher künftig weniger Geld zum Kauf langlebiger Produkte wie Autos, Möbel oder Fernseher ausgeben. Gut ein Viertel der Befragten will auf Urlaub verzichten, sofern der wegen Reisebeschränkungen überhaupt möglich ist. Auch Kleidung, Uhren oder Schmuck gelten unter Konsumenten als zunehmend verzichtbar. Es gibt aber auch Lichtblicke. „Aufgeschobene und weiterhin notwendige Käufe werden nachgeholt“, sagt GfK-Expertin Petra Süptitz.

Davon könne auch der stationäre Handel bei beratungsintensiven Produkten oder Smartphones sowie Babyprodukten profitieren. Allgemein werde in Deutschland künftig bedarfsorientierter eingekauft.

Als bleibenden Gewinner der Coronakrise sehen die Konsumforscher vor allem den Onlinehandel. Im April haben sieben von zehn Deutschen laut GfK per Internet eingekauft. „Dieser Trend wird sich in vielen Warengruppen fortsetzen“, glauben die Konsumexperten. Das gelte auch für digitale Dienstleistungen. Daten aus China, dessen Wirtschaft derzeit schneller auf die Beine kommt als in Europa oder den USA, würden zeigen, dass sich der stationäre Handel nach der Krise zwar auch langsam erhole, aber weiter um ein Viertel unter dem Vorjahresniveau liege.

Spiegelbild der allgemein gedämpften Kauflaune sind die Einkommenserwartungen der Bundesbürger. Auch hier glaubt laut GfK jeder Dritte, dass sich seine finanzielle Lage binnen Jahresfrist verschlechtern wird.

GfK unterscheidet bei den aktuellen Konsumtrends eine Panikphase bei Ausbruch der Pandemie, wo verstärkt Kühl- und Gefriergeräte für Lebensmittel oder Monitore und Webcams für das Homeoffice angeschafft worden sind. Darauf gefolgt sei eine Anpassungsphase, wo Produkte zur Unterhaltung in den eigenen vier Wänden im Fokus gestanden haben.

Nun ändere sich das Kaufverhalten erneut. Die neue Normalität sei von knapperen Verbraucherbudgets gekennzeichnet, sagt Süptitz. Stationären Händlern rät sie, Apps und digitale Medien zur Kundenkommunikation zu nutzen und Verbraucher in Zeiten mit weniger Kundschaft zu informieren. Für die Studie hat die GfK Ende April 500 Personen befragt.

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