Diberget/BE-2018 Antwerpen. seines Zeichens „Groothandel Geslepen Diamanten“, also ein Großhändler für geschliffene Diamanten, übertreibt mit der Offenheit etwas – zum Schaden seiner Kunden. Denn auf seiner Webseite (www.diberget.be/de/online-diamanten) sind für jeden Besucher die Einkaufspreise der Juweliere und Goldschmiede ohne jegliche Registrierung sichtbar. Was auf den ersten Blick bequem erscheint, bringt im Geschäftsalltag eine Menge Probleme mit sich. So berichtete ein Kollege, dass jüngst ein Kunde bei ihm gewesen sei. In der Hand hielt er die selbst ausgedruckte Preiseliste von Diberget und verlangte vom Fachhändler „die gleichen Preise wie hier beschrieben“. Es folgen unschöne Diskussionen und schließlich verlässt der verärgerte Kunde den Laden des Kollegen. Doch wie soll das mit der Weitergabe der EK-Preise funktionieren? Schließlich kauft der Kollege selbst zu diesen Preisen ein. Aber ist die Katze einmal aus dem Sack, weckt sie bei bestimmten Kunden sogleich Begehrlichkeiten. Da wird dann nur die Brutto-Handelsspanne gesehen, der ganze Kostenblock aus Fix- und Variablenkosten, der an einem Fachbetrieb hängt, wird gerne ausgeblendet. Im Ergebnis ist das Ganze doppelt schlecht: Einmal für den Juwelier, der sich vor seiner empörten Kundschaft für die ihrer Ansicht nach „viel zu hohen“ Preise rechtfertigen muss, und zum anderen für Diberget selbst. Denn viele Kollegen werden dem Diamanthändler wohl den Rücken kehren, da sie keine Lust auf geschäftsschädigendes Verhalten seitens des Großhandels haben. Und nach einem solchen sieht es hier leider ganz und gar aus. Das Unternehmen täte daher gut daran, den alten Spruch „Was man nicht weiß, macht einen nicht heiß!“ zu beherzigen. Alles andere führt nur zu Missverständnissen und gibt „schiefe Schuhe“. Dies jedoch ist in niemandes Interesse.