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Ernst Mönnig(74)/Münster gibt auf

Diamantbericht...Ein Plakat mit Max Bill-Uhr schmückt den Verkaufsraum von Uhrmachermeister Ernst Mönnig(74)/48143 Münster, der am 21. Dezember schließen wird. Dann gehen Ernst und Doris Mönnig in den Ruhestand. Mit 74 Jahren, meint der Handwerksmeister, sei es nun an der Zeit. Damit endet jedoch in der Innenstadt die Ära eines weiteres Traditionsgeschäftes.

Ernst Mönnig stammt aus einer Familie, die sich mit Uhren und Schmuck beschäftigte. Vater Franz Mönnig eröffnete bereits 1936 auf der Hammer Straße ein Uhren- und Schmuckgeschäft, das er dort nach dem Krieg wieder neu eröffnete. 1954 wurde eine Niederlassung an der Salzstraße/Ecke Promenade gegründet.

„Wir haben mit einem kleinen Schaufenster und einem kleinen Ladenlokal angefangen“, erinnert sich Ernst Mönnig. 1965 wurde der Geschäftsraum von 15 auf 30 Quadratmeter erweitert, und die Fläche eines benachbarten Weingeschäftes integriert.

Seit 1971 führt Ernst Mönnig gemeinsam mit seiner Frau Doris das Uhren- und Schmuckgeschäft. Der 74-Jährige hat sein Handwerk als Uhrmacher bei der Firma Abeler an der Bogenstraße gelernt. Ehefrau Doris Mönnig kam aus dem Einzelhandel und kümmert sich bis heute mit ihrem Mann sechs Tage um Verkauf und Beratung. Die kniffligen Arbeiten in der Werkstatt aber überlässt sie dem Fachmann. 

Der Familienbetrieb an der Salzstraße verzeichnet eine große Stammkundschaft, die über Münster hinausgeht. Aber die Zeiten haben sich in der Branche geändert, erzählt der Uhrmachermeister. Die Zeitumstellung im Sommer und im Winter sei heute mit den Funkuhren kein Problem mehr. Während aber gerade vor Weihnachten früher in ihrem Geschäft Hochkonjunktur herrschte, so verteile sich heute der Betrieb über das ganze Jahr. Aber die Konkurrenz im Internet sei zu spüren, erzählt er. Nur im Reparaturdienst kann der Online-Handel nicht mithalten, sagt der 74-Jährige, dann seien sie gefragt. „Wir machen die Servicearbeiten fürs Internet“, kritisiert Mönnig, der im Jahr 1970 seinen Meister gemacht hat.