Diamantbericht...Als „fliegender Experte“ sind die Goldankäufer in ganz Deutschland unterwegs. Offenbar wollen sich Juweliere mit dem Renommee der bekannten Show schmücken und greifen dabei zu diesem Anbieter, um ein breites Spektrum an Interessierten neugierig zu machen und in den eigenen Laden zu lotsen. Was sich allerdings keineswegs aus den Verlautbarungen der einseitigen, mit farbenfrohen Bildern gespickten Anzeige ergibt, ist die Frage, welchen Expertenstatus die Experten denn nun eigentlich für ihre gewichtige Aufgabe besitzen? Welche Qualifikation haben sie, über welche Fachkenntnisse verfügen sie? Welche sind ihre praktischen Erfahrungen? Welche Zertifikate und Abschlüsse können sie vorweisen? Wie wird sichergestellt, dass sie so unterschiedliche Schmuck-, Edelmetall- und Uhrenstücke adäquat schätzen können? Wie gehen sie dabei vor, welche Werkzeuge und Informationen nutzen sie? Leider sagt der mit schönen Versprechungen gespickte Text hierzu gar nichts aus. Klar ist nur: Gefischt wird hier mit einem ganz großen Netz, frei nach dem Motto: Egal, was Ihr noch zu Hause herumstehen habt, bringt einfach alles mit, denn alles könnte wertvoll sein und Euch ein kleines bis mittleres Vermögen bescheren. Sicher, diese Art der Werbung ist rechtlich in keiner Weise zu beanstanden und auch die Taxierung von Wertgegenständen aller Art ist nicht an bestimmte Bedingungen geknüpft. Doch erwartet man als Kunde nicht eine etwas genauere Information darüber, was genau denn nun den angekündigten „Experten“ tatsächlich zum Experten macht? Immerhin geht es hier nicht um die Prämierung der schönsten Topfpflanze, sondern die sach- und fachgerechte Schätzung von ideellen und materiellen Werten, die sich manchmal bereits seit Generationen im Familienbesitz befinden. Man kann den Interessenten daher nur wünschen, dass sowohl der Juwelier als auch die Taxierer von „Bares für Wa(h)res“ wissen, was sie tun. Im gegenteiligen Falle würde sonst der Name des Geschäftsführers zum „Nomen est Omen".

Ihr Robert Brachfeld