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  3. Diamanten-Streit: Wem gehört der „Princie Diamond“?

ICONIST „Princie Diamond“

Das Drama um einen der teuersten Edelsteine der Welt

Redakteurin LIFESTYLE
Der „Princie Diamond“: so viel wurde noch nie für einen Edelstein oder ein Schmuckstück bei Christie’s gezahlt Der „Princie Diamond“: so viel wurde noch nie für einen Edelstein oder ein Schmuckstück bei Christie’s gezahlt
Der „Princie Diamond“: so viel wurde noch nie für einen Edelstein oder ein Schmuckstück bei Christie’s gezahlt
Quelle: pa/dpa/Christies Press Office/Ho
Der seltene „Princie Diamond“ brachte bei einer Christie‘s-Auktion vor einigen Jahren mehr als 38 Millionen Dollar ein. Dann meldete sich eine italienische Familie: Der Stein sei gestohlen worden. Vor Gericht ist nun eine erste Entscheidung gefallen.

Es ist ein Erbschaftsdrama in mehreren Akten, das durchaus Potenzial für eine hollywoodreife Verfilmung hat. Worum geht es? Um eine italienische Familie, das amerikanische Auktionshaus Christie‘s, einen Schweizer Edelsteinhändler – und einen fast 35-karätigen flamingofarbenen Diamanten. Der „Princie Diamond“ ist einer der wertvollsten Edelsteine der Welt. Nun gab es im Streit darum, wem er überhaupt gehört, eine erste Entscheidung.

Aber von vorne: Der „Princie Diamond“ wird vor geschätzt 300 Jahren in Indiens legendärer Golkonda-Miene entdeckt. Als spektakulär gilt er insbesondere wegen seiner hervorragenden Beschaffenheit. Vor allem aber aufgrund seiner natürlichen Farbgebung: Es handelt sich um ein extrem seltenes leuchtend intensives Pink.

Nachdem der Edelstein über mehrere Jahre als verschollen gegolten hatte, taucht er 1960 erstmals wieder bei einer Auktion von Sotheby‘s auf. Ersteigert wird er von einem unbekannten Käufer. Im selben Jahr wechselt er wieder seinen Besitzer: Renato Angiolillo, ein wohlhabender Politiker und Inhaber der „Il Tempo“, einer der größten Zeitungen Italiens, kauft den Diamanten beim Juwelier Van Cleef & Arpels. Kurze Zeit später ehelicht er seine zweite Frau, Maria Girani Angiolillo.

Nun fängt es an, etwas kompliziert zu werden: Renato Angiolillo stirbt 1973 – und verpasst es, seine Erbschaftsansprüche zu klären. Es heißt, die Witwe habe von nun an „das Sorgerecht“ für den pinkfarbenen Diamanten behalten – was auch immer genau das bedeuten mag.

Nach italienischem Recht sind rechtmäßige Erben, sofern es im Testament nicht anders festgelegt wurde, die Kinder von Renato Angiolillo. Entsprechend fordern diese nach dem Tod der zweiten Ehefrau im Jahr 2009 die Rückgabe des Steins. Der Sohn von Maria Angiolillo, Marco Oreste Bianchi Milella, ihr Stiefbruder also, leugnet jedoch zunächst seine Existenz.

Auch diese Steine sind extrem wertvoll

Vier Jahre später steht der pinkfarbene Stein dann allerdings bei Christie‘s zum Verkauf. Milella hatte ihn einem Schweizer Edelsteinhändler für 20 Millionen Dollar verkauft, der anschließend mit dem Auktionshaus Christie‘s zusammen an einer Versteigerung arbeitete. Bei der Auktion im Jahr 2013 erzielt der „Princie Diamond“ schließlich einen Wert von 38,3 Millionen Dollar, umgerechnet rund 33,4 Millionen Euro. Eine Rekordsumme, so viel wurde noch nie für einen Edelstein oder ein Schmuckstück bei Christie’s gezahlt.

Im Oktober 2019 verklagt die Familie Angiolillo das Auktionshaus und den Edelsteinhändler Gal – der Diamant sei von ihrem Stiefbruder gestohlen worden und hätte nie weiterverkauft werden dürfen. Milella hingegen erklärt, der Stein habe seiner Mutter gehört, entsprechend sei er der rechtmäßige Besitzer. Nun gab es eine erste Entscheidung im Sinne der Kläger. Das Gerichtsverfahren wird nun fortgesetzt.

So ganz endgültig ist also noch nicht klar, wie das Drama um den pinkfarbenen Edelstein letztlich enden wird. Dass man seine Erbschaftsangelegenheiten aber besser vor seinem Tod klärt, das könnte immerhin eine Erkenntnis daraus sein.

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