Ifo-Index steigt überraschend: Wirtschaft wittert Frühlingsluft

Auch im Einzelhandel sieht es laut Ifo mittlerweile wieder besser aus

Auch im Einzelhandel sieht es laut Ifo mittlerweile wieder besser aus

Foto: Boris Roessler/dpa

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich zu Jahresbeginn überraschend verbessert.

Das Ifo-Geschäftsklima, Deutschlands wichtigstes Konjunkturbarometer, stieg von Dezember auf Januar um 0,9 Punkte auf 95,7 Zähler.

Es ist laut Ifo-Institut die erste Aufhellung seit Mitte vergangenen Jahres.

„Die deutsche Wirtschaft startet mit einem Hoffnungsschimmer ins neue Jahr“, kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest das Ergebnis. Zwar bewerteten die befragten Unternehmen die aktuelle Lage etwas schlechter als im Vormonat. Die Erwartungen für das kommende halbe Jahr stiegen jedoch deutlich an. Trotz der aktuellen Omikron-Welle hellte sich das Geschäftsklima in allen betrachteten Branchen auf.

Experten optimistisch

„Offenbar schauen die Unternehmen zunehmend durch Omikron hindurch. Das stützt meine Prognose, dass sich die deutsche Wirtschaft ab dem Frühsommer kräftig erholen sollte, wenn die Corona-Welle abebbt. Ich erwarte für die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr weiter ein Plus von 3,0 Prozent“, sagt Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank.

Auch Thomas Gitzel von der VP Bank ist optimistisch:

„Noch hält uns der Corona-Winter in seinem schwierigen wirtschaftlichen Bann, doch in Deutschland wittern die vom Ifo-Institut befragten Unternehmen bereits Frühlingsluft. Nach sechs Rückgängen in Folge, hellt sich die Stimmung pünktlich im ersten Monat des Jahres wieder auf.“

Die Lieferengpässe in der deutschen Industrie haben sich zu Jahresbeginn unterdessen merklich entspannt.

Rund 67 Prozent der Unternehmen berichteten im Januar zwar noch von Problemen sich Rohstoffe und Vorprodukte zu beschaffen, sagt Ifo-Experte Klaus Wohlrabe. Im Dezember waren es aber noch 82 Prozent.

Auch im Einzelhandel sehe es mittlerweile wieder besser aus: Hier klagten noch 63 Prozent über Lieferengpässe, nachdem es Ende 2021 ebenfalls rund 82 Prozent waren.

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