Nathalie Colins, seit 2006 Kreativdirektorin von Swarovski. (Bild: PD)

Nathalie Colins, seit 2006 Kreativdirektorin von Swarovski. (Bild: PD)

Schmuck-News

Die Frau hinter dem Swarovski-Schmuck setzt vermehrt auf Diamanten aus dem Labor

Malena Ruder Schmuck
Nathalie Collins, Kreativdirektorin von Swarovski, verrät, welches Schmuckstück man diesen Winter braucht und warum der österreichische Kristallproduzent jetzt auch auf Diamanten setzt.

Nathalie Colins, Kreativdirektorin von Swarovski, ist selbst das beste Aushängeschild für die Marke: An Hals, Armen, Fingern, Ohren, überall funkelt es. Überladen wirkt ihr Look aber nicht. Wie gelingt das? «Wenn man in einer Farbfamilie bleibt, kann man nichts falsch machen», erklärt die Französin. «Eine andere Möglichkeit ist es, sich sehr zurückhaltend zu kleiden und dann mit einem grossen Schmuckstücken Akzente zu setzen.»

Der Trend hält an

Angst davor, dass so grosse Stücke einmal aus der Mode kommen, hat sie keine: «Zum einen haben wir eine grosse Auswahl an filigranen Stücken, die von Echtschmuck inspiriert sind.» Diese machen sogar den Grossteil des Umsatzes von Swarovski aus. «Aber meiner Meinung nach ist grosser, phantasievoller Statement-Schmuck sowieso mehr als ein Trend. Es wird immer Menschen wie mich geben, die ihn tragen.» Und gerade jetzt erleben solch theatralische Stücke dank der von Brands wie Gucci lancierten Vintage-Welle ein Revival.

Wie Eiskristalle: Collier aus der aktuellen Swarovski-Kollektion. (Bild: PD)

Wie Eiskristalle: Collier aus der aktuellen Swarovski-Kollektion. (Bild: PD)

Entwürfe mit Diamanten aus dem Labor

Bereits seit 12 Jahren arbeitet Colins für die österreichische Kristallfirma. Zuvor entwarf sie für Modefirmen wie Marc Jacobs und gründete im Jahr 2000 ihre eigene Kreativ-Agentur, Cultural Sushi. Den Schritt aus der Selbständigkeit hat sie nie bereut.

«Mit den Swarovski-Kristallen zu arbeiten, hat unglaubliches kreatives Potential».Nathalie Colins, Kreativdirektorin von Swarovski.

Jede Saison ist sie die Hauptverantwortliche für bis zu 2000 Entwürfe. Ganz neu werden jetzt, sehr überraschend für das für seine Kristalle bekannte Unternehmen, Diamanten ins Sortiment mit aufgenommen. Diese stammen allerdings nicht aus Minen, sondern aus dem Labor. «So positiv Diamanten in vieler Hinsicht besetzt sind, gibt es auch Schattenseiten; ich sage nur Blutdiamant», erklärt Colins. Gerade die sogenannten «Millennials» seien sehr sensitiv, was die Herkunft der Dinge angeht, die sie kaufen. Ein im Labor hergestellter Diamant hingegen schade niemandem, unterscheide sich bis auf die Herkunft in keiner Weise von einem herkömmlichen Diamanten und sei trotzdem wunderschön.

Eine logische Weiterentwicklung

Als Neuausrichtung empfindet sie diese Sortimentserweiterung nicht: «Daniel Swarovski hat seine Kristalle damals etabliert, um allen Frauen den Zugang zur Schönheit von Diamanten zu schaffen, indem er einen vergleichbaren sowie erschwinglichen Kristall schuf. Ich empfinde diesen Schritt jetzt als logische Weiterentwicklung.»

Asymmetrische Ohrringe wie die «Magnetic Kreolen» sind diesen Winter im Trend. 99 Franken, von Swarovski.

Asymmetrische Ohrringe wie die «Magnetic Kreolen» sind diesen Winter im Trend. 99 Franken, von Swarovski.

Wenn man sich diesen Winter ein Schmuckstück kaufen oder wünschen möchte, dann empfiehlt Collins, in ein Paar asymmetrische Ohrringe zu investieren: «Sie sind ein grosser Trend. Man kann zwei gleich lange, aber verschiedene tragen, wie die «Magnetic Kreolen» aus unserer Winterkollektion. Oder man trägt einen grossen in einem Ohr und im anderen nur einen kleinen Stecker».