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Goldankauf oder Hawala-Banking?


Das Hawala-System wird für Geldüberweisungen abseits traditioneller Bankkanäle genutzt. Das System beruhe auf einer Vertrauensbasis der Beteiligten, die oftmals der gleichen Ethnie angehörten, und habe sich in Regionen mit wenig entwickelten Banksystemen herausgebildet, heißt es in einer Analyse des Bundesfinanzministeriums. Es erlaube "Gelder nahezu ohne jede Möglichkeit der Rückverfolgung zu transferieren". Das Geld werde gegen eine Gebühr bei einem Hawala-Händler eingezahlt. Der Einzahler erhalte ein Kennwort, gegen dessen Nennung der Empfänger das Geld bei einem Händler im Zielland ausgezahlt bekomme. Der aus dem Arabischen stammende Begriff Hawala lässt sich Wissenschaftlern zufolge mit Zahlungsanweisung oder Schuldüberweisung übersetzen. Seine Wurzeln hat das Hawala-Finanzsystem in der frühmittelalterlichen Handelsgesellschaft des Vorderen und Mittleren Orients, wie aus einer Publikation der Universität Duisburg 2002 hervorgeht. Geldtransfers über das Hawala-System müssten "nicht per se einen kriminalistisch relevanten Hintergrund haben", betont das LKA NRW in seinem jüngsten Lagebild zur Clankriminalität. Aber auch Angehörige "türkisch-arabischstämmiger Familienclans" nutzten das System zur Vermögenssicherung und Geldwäsche. Solche Finanztransfergeschäfte brauchen in Deutschland eine Erlaubnis der Finanzaufsicht Bafin. Bei unerlaubtem Betrieb drohen Haftstrafen von bis zu fünf Jahren.