Mit Nomos wird es immer besser!

Diamantbericht...Kaum ist die allgemeine Empörung in der Branche seitens langjähriger Partner aus dem Fachhandel, aber auch vieler Uhrenhersteller selbst – siehe das Statement des LVMH-Patriarchen Jean-Claude Biver – zum jüngsten Schwenk von NOMOS Glashütte/01768 Glashütte hin zu Online-Plattformen verklungen, da sorgt das Traditionsunternehmen bereits wieder für einen neuen Aufreger. Diesmal zum erst seit einigen Jahren in Deutschland bekannten „Black Friday“, ursprünglich der Tag nach Thanksgiving in den Vereinigten Staaten, wo dann mit extrem günstigen Angeboten im Konsumgüterbereich die Geschenkesaison mit einem großen Knall eröffnet wird. Den großen Knall glaubten sicher auch einige Kollegen vernommen zu haben, als sie die Ankündigung von Nomos auf Facebook sahen. Unter dem Teaser „Schwarzer Freitag für Schnelle: Heute bis Sonntag finden Sie im NOMOS Store ausgewählte Raritäten zu Preisen von gestern – oder schönste Dunkelheit am helllichten Tag“ präsentierte das Unternehmen auf seiner Webseite unter der Rubrik „Black Friday“ zahlreiche Modelle zu krass abgesenkten Verkaufspreisen. Zu den dort zumindest für kurze Zeit auffindbaren Stücken zählten beispielsweise Exemplare der Linien Orion, Tetra und Tangomat und Metro 38. Die auf der NOMOS-Webseite erhältlichen Preise lagen teilweise um 50 Prozent unter dem Normalverkaufspreis. So wurde das Modell Orion in Schwarz für 800 Euro angeboten – der sonst übliche Preis beträgt jedoch 1.600 Euro. Neben diesem Spezialangebot, das vielen stationären NOMOS-Konzessionären ebenfalls einen Black Friday im Hinblick auf ihre Laune beschert haben dürfte, spendierte die Uhrenmanufaktur jedem Käufer noch ein edles Give-away zum „Schwarzen Freitag“: Die Sonnenuhr aus Edelstahl, die sonst für 128 Euro über den Tresen geht, gab es an jenem Tag gratis dazu. Kein Wunder, dass einem Kollegen/Baden-Württemberg da nur der zynische Kommentar „Mit Nomos wird es immer besser“ blieb. Und in der Tat scheint das Beispiel der Sachsen, den Fachhandel durch eine Kooperation mit den Online-Börsen Chronext und Chrono24 auszuschalten und zu umgehen, jetzt auch bei anderen deutschen Herstellern Schule zu machen: Nun hat auch die Sinn Spezialuhren GmbH/65936 Frankfurt angekündigt, mit den beiden Online-Plattformen Geschäfte machen zu wollen und seine Produkte zukünftig auch dort zu listen. Damit ist Chronext-Chef Man bereits der zweite Markenhersteller ins Netz gegangen. Die ersten Anbahnungsversuche hierfür hatten wohl bereits auf der Baselworld ihren Ausgangspunkt. Eine lange und harte Überzeugungsarbeit sei laut Man dafür notwendig gewesen, den in der Römerstadt ansässigen Hersteller von einer Zusammenarbeit zu überzeugen. Ob nun endlich gut wird, was so lange gewährt hat? Es darf gezweifelt werden. Doch eines immerhin hat Sinn nicht zu befürchten: Eine Auslistung durch Wempe. Denn dort war die Marke nie vertreten gewesen.