Pierre Lang ist pleite

Diamantbericht...Die bei Insolvenzeröffnung im Januar angestrebte Sanierung von Pierre Lang Europe GmbH und der Mutter Hans Andersen Ges.m.b.H. in Wien ist gescheitert. Trotz intensivster Verhandlungen mit mehreren Interessenten  sei es nicht gelungen, einen Käufer für den den Direktvertrieb zu finden, berichtet der Gläubigerschutzverband KSV1870. Es werde nun sowohl über die Produktionsgesellschaft (H. Andersen Ges.m.b.H.) als auch über die Vertriebsgesellschaft (Pierre Lang Europe GmbH) von dem jeweils bestellten Insolvenzverwalter der Liquidationsprozess in die Wege geleitet. In erster Konsequenz werde das Handelsgericht Wien die Schließung der für die nunmehr vorzunehmende konkursmäßige Abwicklung nicht mehr benötigten Unternehmensteilbereiche zu verfügen haben. Eine seriöse Quoteneinschätzung gestaltet sich aus der Sicht des KSV1870 zum jetzigen Zeitpunkt sehr schwierig. Laut Schuldnerangaben ist bei der Pierre Lang Europe Handelsges.m.b.H. mit Verbindlichkeiten in der Höhe von 8,3 Millionen Euro zu rechnen. Bei der Hans Andersen Ges.m.b.H. werden die Verbindlichkeiten im nunmehr vorliegenden Liquidationsfall auf 13,8 Millionen Euro geschätzt. Gläubiger in beiden Verfahren werden vermutlich lediglich eine geringe, im einstelligen Prozentbereich befindliche Quotenzahlung erhalten. Die Prüfungstagsatzungen finden am 2. April am Handelsgericht Wien statt. Die Marke Pierre Lang wurde von der Wiener Familie Andersen 1984 aus der Taufe gehoben. Die Gruppe zählt zu den größeren Modeschmuckherstellern Europas, wobei der Schmuck im Direktvertrieb an europäische Endverbraucher verkauft wird. Auslöser für die Insolvenz waren Umsatzeinbrüche in den üblicherweise starken Monaten Oktober und November 2018. Das Unternehmen war schon 2012 zahlungsunfähig.