Zu früh gefreut

Viele Kollegen in den größeren Städten dachten, sie können ohne die lästige Konkurrenz von Kaufhäusern arbeiten. Aber viele Bundesländer hatten auch größeren Händlern, die eine größere Fläche als 800 Quadratmeter haben, die Möglichkeit zur Öffnung eingeräumt, wenn sie ihre Flächen entsprechend reduzieren.

Die Warenhauskette Karstadt-Kaufhof/Essen hat inzwischen bundesweit knapp 50 ihrer insgesamt 170 Filialen wieder geöffnet. Unter anderem in Hessen, Niedersachsen, Bremen, NRW, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern stehen Standorte den Kunden wieder zur Verfügung. Auf einer reduzierten Verkaufsfläche werde das gesamte Sortiment angeboten. Bund und Länder hatten sich in der vergangenen Woche darauf geeinigt, dass in der Corona-Krise kleinere und mittlere Geschäfte auch jenseits des Lebensmittelhandels öffnen dürfen. Voraussetzung ist, dass ihre Verkaufsfläche 800 Quadratmeter nicht überschreitet.  Als eines der letzten Bundesländer will auch Berlin am Dienstag über die weiteren Maßnahmen für den Handel beraten. Galeria Karstadt Kaufhof hatte sich vergangene Woche in einem Eilverfahren an das Oberverwaltungsgericht des Landes Nordrhein-Westfalen gewendet, um die Schließung von Warenhäusern gerichtlich klären zu lassen. Eine Entscheidung steht noch aus. Oberverwaltungsgerichte in Berlin und in Greifswald haben entsprechende Eilanträge anderer Warenhausbetreiber zurückgewiesen