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100 Jahre

Diamantbericht...100 Jah­re Ju­we­lier Vogl/63739 Aschaf­fen­burg. Für Ma­ri­us Scha­fel­ner und Claus Hein­rich, die Ge­schäfts­füh­rer des Fa­mi­li­en­un­ter­neh­mens, ist der run­de Ge­burts­tag nicht nur An­lass, in Ge­gen­wart und Ver­gan­gen­heit zu bli­cken, son­dern be­son­ders auch in die Zu­kunft.

Marius Schafelner, der zugleich Inhaber des Geschäfts ist: "Bei allem Rückblick widmen wir uns mit viel Energie der Zukunft - denn nichts ist so beständig wie der Wandel." Und die Zukunft hat bei Vogl einen Namen: Expansion. Direkt neben der Ladentür in der Herstallstraße ist zu sehen, was das bedeutet. Das Nachbargeschäft, viele Jahre und bis 2021 Heimat des Modehauses Kahl, wird gegenwärtig saniert und laut Claus Heinrich Ende des Jahres als Juwelier Vogl wiedereröffnet.

Damit baut Vogl binnen fünf Jahren zum zweiten Mal um. Erst 2018 wurde das bestehende Geschäft umfassend modernisiert - inklusive Einbau einer Sicherheitsschleuse, die das in der Vergangenheit mehrfach von Einbrüchen betroffene Geschäft seitdem, so Claus Heinrich, für das Personal und Kunden sicher(er) macht.

Der aktuell über die Bühne gehende Umbau des benachbarten Geschäfts sei architektonisch durchaus bemerkenswert, erklärt Heinrich. Nicht zuletzt weil auch die Fassade des Hauses betroffen sei. Die neuen Räume würden mit den bestehenden verbunden, die Verkaufsfläche werde auf diese Weise in etwa verdoppelt. Raum, so Heinrich, um die "Weltmarken im Bereich Schmuck und Uhren", die man vorhalte, angemessen zu präsentieren.

Womit Heinrich in der Gegenwart angekommen ist. Man verstehe sich als "Luxusjuwelier" mit den entsprechenden Marken, sagt Heinrich. Als solcher freilich hat sich Georg Vogl vermutlich nicht verstanden, als er 1923 mit seiner Ehefrau Katharina Uhren Vogl im Rossmarkt 21 eröffnete. Bis Kriegsende 1945 zog der laut Firmenchronik "leidenschaftliche" Uhrmacher mit seinem Geschäft zweimal um. Zunächst in die Schlossgasse 23, dann in die Herstallstraße 7. Doch auch dort sollte Uhren Vogl keine Heimat finden: Gegen Kriegsende zerstörte eine Bombe das Geschäft vollständig.

1946 stieg Karl Vogl, der jüngere Sohn der Unternehmensgründer, gemeinsam mit seiner Frau Luise in den Familienbetrieb ein. Die Vogls bauten das Unternehmen wieder auf. Zunächst in der Riesengasse 10, dann in der Badergasse 18 und in der Herstallstraße 15. 1968 schließlich zogen die Vogls in die Herstallstraße 18. Dort sind sie bis heute. Wie ebenfalls in der Firmenchronik nachzulesen ist, beginnt sich das Unternehmen Ende der 1960er-Jahre durch die Aufnahme der Weltmarke Rolex ins Sortiment auch zu einem Repräsentanten luxuriöser Preziosen internationalen Rangs zu wandeln.

Diesen Weg setzte Jeanette Schafelner, die Tochter von Luise und Karl Vogl, gemeinsam mit ihrem Mann Walter ab 1982 fort. Doch die Schafelners setzten nicht nur auf Hochwertiges. Ihren Fokus richteten sie auch auf die Uhrmacher- und Goldschmiedewerkstätten, die sich über dem Geschäft befinden. Und sie etablierten eine Eventkultur. Sie begannen, regelmäßig Kunden zu Schmuck- und Uhrenpräsentationen in besondere Locations einzuladen.

Marius Schafelner, der 2013 ins Geschäft einstieg, beschreitet den Weg der Eventkultur zum Zwecke langfristiger Kundenbindung weiter. Und er begab sich, seit 2020 unterstützt und begleitet von Claus Heinrich, auf digitale Handelspfade. Schafelner hält das für bedeutend. Nur mit einer Online-Plattform, so ist er überzeugt, könne man den Anforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht werden. Der Erfolg gibt ihm recht. Die Umsätze, die im seit drei Jahren existierenden Online-Shop generiert würden, stiegen, weiß Claus Heinrich.

Gleichwohl, so Heinrich, solle der Online-Shop in erster Linie helfen, Kunden ins Geschäft zu bringen. Das Geschäft, so Richter, schenke den Kunden das "Erlebnis Schmuck". Es gehe um "Emotionen und um Haptik", findet Heinrich. Beides könne man nur direkt vor Ort erleben, online sei dies nur schwer möglich.

So liegt der Schlüssel des Erfolgs für Schafelner und Heinrich letztlich im persönlichen Kontakt zu den Kunden. Marius Schafelner spricht von "Freude am Persönlichen und an der Beratung der Kundinnen und Kunden". Und: Es sei ihm und Heinrich ein "großen Anliegen, dass Juwelier Vogl nahbar ist". Dementsprechend das Motto des Firmenjubiläums: "Zeit vergeht, Freude bleibt."