• Kategorie: DB gratuliert
  • Aufrufe: 1408

50 Jahre

Diamantbericht..."Filigrane Handwerkstechnik, besonders fein verarbeitet" ist das Credo. Goldschmied Stefan Ryser(51)/CH-3600 Thun kreiert Schmuckstücke mit verschiedenen Materialien. Edelsteine, Perlen, Platin, Silber und Gold sind Beispiele für die verwendeten Rohstoffe.
«Für meine Kreationen wende ich ursprüngliche Techniken an, die nicht mehr sehr verbreitet sind», sagt Stefan Ryser. Techniken der Handarbeit eben, die er von seinen Eltern Annarös und Roland Ryser übernommen und weitergeführt hat.

Heute jährt es sich genau zum 50. Mal, dass Annarös und Roland Ryser das Geschäft gründeten und an der Gerberngasse in der Thuner Innenstadt einen Laden eröffneten. Bereits ein Jahr später erfolgte die Übernahme der Goldschmiede Rutschi an der Oberen Hauptgasse.

Im Jahr 2005 zog Rysers Geschäft ins ehemalige Platzschulhaus am Rathausplatz um. Nach dem frühen Tod von Roland Ryser führte seine Witwe Annarös, ebenfalls ausgebildete Goldschmiedin, das Geschäft weiter, unterstützt von ihrem Sohn. Im Jahr 2015 hat Stefan Ryser mit seiner Frau Lang Ryser-Lim, ausgebildete Bijouterie-Verkäuferin, die Goldschmiede am Rathausplatz in zweiter Generation übernommen.

Für das Ehepaar aus Heimberg ist klar. «Die ursprünglichen Techniken werden wir weiterführen», betont Stefan Ryser. Dabei kann es auch vorkommen, dass der Goldschmied Gold aus der Region zu einem einmaligen Schmuckstück verarbeitet.

So hatte zum Beispiel einmal jemand etwas Gold vorbeigebracht, das im Flüsschen Roth­ache im Zulgtal beim Goldwaschen gefunden wurde. «Mit dem Flussgold habe ich einen ganz persönlichen Ring kreiert», so Ryser weiter.

Überhaupt sind seine Kreationen Unikate. «Dies beginnt bei der Idee, einem Entwurf mittels Zeichnung, und endet schliesslich beim Umsetzen», erklärt Stefan Ryser. Bei solchen Anfragen kann er  seine Kreativität nutzen.

Zumal schöner Schmuck eben etwas sehr Persönliches sei. Bei der Herstellung seiner Kreationen setzt er sich mit unterschiedlichen alten Techniken auseinander. «Diese zu pflegen und auch anzuwenden, ist wichtig, sie gehen sonst verloren», sagt er. Es beginnt beim handwerklichen Schmieden und geht bis hin zum fertigen Aufbau eines Schmuckstückes.

«Die Vorgänge genau zu beschreiben, ist nicht einfach», meint Stefan Ryser. Bestimmt aber spielt nebst dem handwerklichen ebenso das gestalterische und künstlerische Gefühl mit. Und: «Handwerklich hergestellter Schmuck hat eine Seele.»

Das Geschäft am Rathausplatz ist nicht nur für eigens hergestellte und speziell angefertigte Colliers, Anhänger, Perlen- und Ohrschmuck oder schmucke Trauringe bekannt, sondern auch für das Umarbeiten von persönlichem Schmuck.

So zum Beispiel Stücke, die von den Eltern oder Grosseltern getragen wurden, mit viel Erinnerung verknüpft sind, aber schlicht nicht mehr passen. Nicht zuletzt auch deshalb haben sich Rysers schweizweit und auch über die Grenzen hinaus einen Namen gemacht.

Erst kürzlich hat Stefan Ryser einen Teil seiner Werkstatt teilweise direkt ins Verkaufslokal gezügelt, damit Interessierte das Entstehen eines kunsthandwerklich hergestellten Schmuckstückes gleich vor Ort erleben können.

Das Ehepaar Ryser will auch weiterhin die Traditionen der ersten Generation weiterführen, ohne die modernen Mittel ausser Acht zu lassen. «Einfach dort, wo es Sinn macht», sagt der Goldschmied.