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Künstlerehepaar holt Objekte in die Heimat

Diamantbericht...Brasilianische Citrinsteine und geschwärztes Silber werden zu einer XXL-Brosche, vergoldetes Silber und bunte Elemente aus Kunststoff verbinden sich zu einer Kette. Der Schmuck des Künstlerehepaares Margit Jäschke(57) und Georg Dobler(68)/06114 Halle ist ausgefallen und fällt auf. Zu sehen ist er sonst in Galerien in New York, Wien, München oder im holländischen Nijmegen - an diesem Wochenende aber auch in Halle.

Ab diesem Donnerstag, 9. Juli, bis Sonntag, 12. Juli, laden sie zu ihrer Atelierausstellung an den Rathenauplatz ein. „Seit 18 Jahren gibt es an je einem Wochenende eine Sommer- und eine Winterausstellung bei mir“, sagt Margit Jäschke. Aber in diesem Jahr ist es aufgrund des Coronavirus anders: Damit in dem kleinen Atelier das Abstandsgebot eingehalten werden kann, sind Gäste gleich an vier Tagen willkommen. „Etwa zehn Personen können sich die Ausstellung gleichzeitig ansehen“, sagt Dobler und verweist auf die Wartemöglichkeit bei einem Glas Wein auf der Terrasse.

Während die 57-jährige Margit Jäschke als gebürtige Hallenserin und Absolventin der Kunsthochschule Burg Giebichenstein mit der Saalestadt eng verwachsen ist, so ist Georg Dobler schon fast überall zu Hause gewesen: In Franken, wo er geboren wurde und Goldschmied lernte, in Berlin, wo er in der Werkstatt eines großen Schmuckherstellers arbeitete und später eine Ateliergemeinschaft gründete und mit Avantgarde-Schmuck bald erste Auszeichnungen einheimste.

Ausstellungen in den USA und vielen europäischen Ländern folgten - seit 2002 lehrte er auch an der Hildesheimer Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst. „Seit vorigem Jahr bin ich emeritiert und kann mich wieder voll und ganz der Schmuckgestaltung widmen. Ich bin in der Tiefe meines Herzens Künstler“, sagt der heute 68-Jährige.

Zu sehen ist nicht nur ungewöhnlicher, großformatiger Schmuck, sondern auch Graziles wie zarte Ohrhänger von Margit Jäschke oder Schmuck, den die Natur geformt hat - made by Georg Dobler. Mohnkapseln, Erlenzapfen oder Weinranken nutzt er als sogenannte „verlorene Formen“: Die Naturprodukte werden in Gips eingegossen, dann erhitzt, so dass die Mohnkapsel oder ein anderer Formgeber verbrennen. In die dann hohle Form wird Silber oder Aluminium gegossen. „Das ist eine uralte Technik“, so Dobler.

Margit Jäschke, die ihre Werke auch im Oktober auf der Leipziger Grassimesse präsentieren wird, zeigt neben ihrem Schmuck auch Grafiken, Collagen und Wandobjekte. Und auch für weitere Ausstellungen ist das hallesche Künstlerehepaar bereits gebucht: Aufgrund Corona ist eine Ausstellung in der Pariser Galerie Mazlo von 2020 auf 2021 verschoben. Ebenfalls im kommenden Jahr ist eine gemeinsame Ausstellung in der Wiener Galerie Slavik geplant.

Das Atelier am Rathenauplatz 4 ist am 9. Juli und Freitag, 10. Juli, von 17 bis 21 Uhr geöffnet sowie am Samstag, 11. Juli, von 16 bis 20 Uhr und am Sonntag, 12. Juli, von 14 bis 18 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.