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„Ich mache alles selbst“

Diamantbericht...Goldschmied Mirko Albrecht/01662 Meißen hat einen Laden mit offener Werkstatt eröffnet. Jeder kann sich selbst ausprobieren.

Er macht alles noch selbst. Angefangen beim Entwurf bis hin zur Fertigung. Am Ende steht ein Schmuckstück: ein Unikat. Eben noch richtige Handwerkerkunst. Mirko Albrecht liebt und lebt diese Arbeit. Seit 25 Jahren arbeitet er als Goldschmied. Im Oktober vorigen Jahres hat er seine Schmuckwerkstatt in der Fleischergasse 6 in Meißen eröffnet. 

Er möchte den Leuten das Handwerk nahe bringen. Deshalb bietet er nicht nur einmalige Stücke an, sondern auch Kurse zum Selbermachen. „Die Leute sind dann häufig erstaunt, was für Arbeit dahintersteckt“, erzählt er. Seit etwa 2000 ist der gebürtige Berliner selbstständig, seit acht Jahren in Meißen tätig. Doch bisher im Kellergewölbe, wie er sagt, wo ihn niemand gesehen hat.

Sein Schaufenster ist voll von edlen Stücken. Sie erinnern an die Zeit August des Starken: groß, prächtig, reichliche Ornamente, farbig. „Es sind alles Unikate, handgemacht von mir“, sagt Albrecht. Dabei liebt er persönlich eher schlichte Designs. 

„Aber ich will zeigen, was alles möglich ist“, sagt er. „Das kann ich nicht“ werde niemand bei ihm hören. „Ich möchte mit dem Kunden zusammen gestalten.“ Freude bereiten. Denn Geldverdienen sei das eine, „das wollen wir alle. Aber die Belohnung des Handwerkers ist der Dank des Kunden.“

Schmutzige, kräftige, schmerzunempfindliche Hände und eine Pferdelunge – so könnte man die handwerklichen Voraussetzungen eines Goldschmieds beschreiben. Wie interessant, aber auch schwer die Goldschmiedearbeit ist, kann man in Kursen bei Mirko Albrecht in Ansätzen erfahren. Vier Arbeitstische sind dafür eingerichtet.

„Meist beginnen wir mit einem Ring.“ Albrecht zeigt das Rohmaterial – eine kleine Stange und Platte aus Silber. Diese gilt es zu sägen, biegen, löten feilen. Allein schon einen Ring in der Hand zu halten, um eine Lötstelle glatt zu feilen, erfordert Kraft in den Händen. Nach vier Stunden Handwerkerkurs können viele ihre Finger kaum noch bewegen, erzählt Albrecht. Und wenn es an das Polieren geht, zeigt sich, wer Hitze aushalten kann.

„Das Metall wird weit über 100 Grad heiß. Meine Hände sind schon abgehärtet“, sagt der Goldschmied lachend. Vorkenntnisse brauchen die Kursteilnehmer nicht. Selbst wenn jemand zwei linke Hände hat, „dann bin ich seine rechte Hand“, sagt Albrecht mit einem Lachen. Jeder hat am Ende sein eigenes, selbstgefertigtes Schmuckstück.

„Die Kurse sind ein Event, die Teilnehmer sollen Freude und Spaß haben“, sagt er. Angst vor verkrampften Händen oder Hitze an der Poliermaschine muss also niemand haben. Auch eine starke Lunge wie Albrecht brauchen die Hobby-Goldschmiede nicht. „Meine ist etwa doppelt so groß wie bei einem normalen Menschen“, sagt er.

Die braucht er, wenn er die Temperatur beim Anglühen des Metalls regulieren will. Mit einem Rädchen zur Druckregulierung könne er das nicht immer so genau, wie er es braucht.

Wer nicht selbst zum Werkzeug greifen will oder wer etwas Besonderes wünscht, der kann sich natürlich ein individuell gestaltetes Stück anfertigen lassen. So wie kürzlich eine Kundin. Mit ein paar kleinen Edelsteinen und schon ziemlich genauen Vorstellungen zur Gestaltung eines Armreifes, kam sie in die Goldschmiede.

Albrecht skizzierte einen Entwurf, „das reichte der Kundin schon.“ Normalerweise, so erklärt er, folgen Gespräche und Detailveränderungen. Am Ende wird das genaue Design gezeichnet.