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Mittelalter

Vergleiche der Corona-Pandemie mit der spanischen Grippe können hilfreich sein - wenn sie eben auch berücksichtigen, dass die Umstände und Bekämpfungsmethoden damals ganz andere waren. Oder doch nicht? Ausgangsbeschränkungen sind im Grunde Mittel des Mittelalters. Sie wirken, wenn sie durchgesetzt werden. Aber heute muss man fragen, ob es nicht mildere und genauso wirksame Methoden gibt, um die Seuche einzudämmen. Womöglich sogar bessere, wenn man dadurch einen langen öffentlichen Stillstand, der auch Opfer fordern würde, vermeiden kann. Entscheidend ist es ja nicht, die Menschen in ihren vier Wänden zu halten, sondern. Kontakt und damit eine Ansteckung zu vermeiden. Warum wird also erst jetzt wirklich über den guten alten Mundschutz geredet; und warum ist er nicht ausreichend vorhanden? Wenn ihn jeder an bestimmten Orten oder generell in der Öffentlichkeit tragen muss, so ist das nicht schwerer zu kontrollieren als Menschenversammlungen und dieses Mittel wirkt. Die andere Methode ist die elektronische Nachverfolgung von betroffenen Menschen, das "Tracking". Ja, das ist ein erheblicher Grundrechtseingriff. Es geht aber auch um die Eindämmung einer bedrohlichen Pandemie. Grundsätzlich unzulässig ist diese Methode nicht. Nicht weil sie durch andere Rechtsstaaten schon erfolgreich angewendet wurde - sondern weil sie einer Abwägung der in Rede stehenden Werte standhält. Wenn anders eine Seuche nicht eingedämmt werden kann, dürfte auch eine elektronische Nachverfolgung ohne Zustimmung des Betroffenen zulässig sein. Wenn die Isolierung von Infizierten und Kontaktpersonen möglich ist, dann erst recht das "Tracking". Die Nachverfolgung sichert eine allgemeine Bewegungsfreiheit, kann Ausgangsbeschränkungen mildern und hilft, weit Schlimmeres zu verhüten, wenn andere Mittel nicht greifen. Es ist Zeit, zu wirklich wirksamen, angemessenen Mitteln zu greifen, um Stillstand und Depression zu verhindern. Sonst landen wir im Mittelalter.

Bleiben Sie gesund

Ihr Dipl. Kfm. Robert Brachfeld

DB-Herausgeber