• Kategorie: Rohdiamanten
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Diamanten-Rhythmus

Diamantvorkommen sind rätselhaft verteilt. Diamanten bilden sich in der Natur bei Bedingungen, wie sie in mehr als 150 Kilometer Tiefe herrschen. Von dort werden sie von eigentümlichen Vulkaneruptionen an die Oberfläche befördert, in denen Magma in sehr engen Kanälen extrem schnell nach oben schießt und zu einem Gestein namens Kimberlit erstarrt. Beobachtet wurde das noch nie, obgleich es Tausende solcher Kimberlit-Schlote gibt. Die meisten sind Hunderte von Millionen Jahre alt. Vor allem aber scheinen sie bevorzugt im Inneren uralter Kontinente vorzukommen - fernab der Plattenränder, wo Vulkane normalerweise brodeln. Nun hat ein internationales Team, an dem auch Forscher des Deutschen Geoforschungszentrums/Potsdam beteiligt waren, in „Nature" aus der Verteilung von Alter und Orten der Schlote geschlossen, dass diamantfördernden Eruptionen ein Nebeneffekt des Zerbrechens großer Superkontinente sind. Dabei komme es zu turbulenten Bewegungen im zähflüssigen Erdmantel, die an den Unterseiten dicker Kontinentschollen zur Bildung hochbeweglicher Schmelze führten. Da die Plattentektonik alle paar Hundert Millionen Jahre Kontinente zu besonders großen Stücken verschweißt, die dann wieder zerbrechen, ist das auch der Rhythmus, in dem Diamanten zutage treten.