Sanktionen gegen Russland

Diamantbericht...Mögliche Sanktionen der EU gegen Russland im Zuge des Ukraine-Konflikts könnten schwere geschäftliche Auswirkungen auf den Diamantensektor in Antwerpen haben. Etwa ein Viertel der hier be- und gehandelten Diamanten kommt nämlich aus Russland. Tom Neys vom Antwerp World Diamond Centre (AWDC) warnt: „Die Russen werden ihre Diamanten über eine andere Stadt verkaufen. So bestraft Europa Antwerpen und nicht die Russen.“

Das Antwerp World Diamond Centre (AWDC) warnt die Europäische Union davor, dass ein mögliches Verbot des Handels mit Diamanten mit Russland enorme Auswirkungen auf diesen Wirtschaftszweig in Antwerpen haben würde. Tom Neys vom AWDC sagte gegenüber dem VRT-Sender Radio 2/Antwerpen, nur kurz vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine: „Nur wenige wissen, dass Russland einer der größten Weltspieler auf dem Diamantenmarkt ist. Ein Viertel unseres Handels geschieht mit Russland.“

„Wir verkaufen in Antwerpen russische Rohdiamanten. Wenn Europa das verbietet, dann trifft das unsere Wirtschaft und nicht die von Russland. Die Russen werden schon einen anderen Diamantenhub in der Welt finden, denken Sie nur an Indien, wohin sie ihre Steine verkaufen“, so Neys weiter.

Die Europäische Union hatte bereits einige schmerzliche Sanktionen gegen Russland angekündigt und wird jetzt aus aktuellem Grunde wohl noch nachziehen. In einem inzwischen wieder gelöschten Twitterbericht hatte der Chef der EU-Diplomatie, Josep Borell, Anfang der Woche explizit den Diamantenhandel erwähnt. „Wir teilen unsere Besorgnis mit und hoffen, dass die europäischen Politiker nach bestem Wissen und Gewissen urteilen“, so AWDC-Sprecher Tom Neys abschließend.