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Exner/45657 Recklinghausen

Die Beute liegt bei null, der Sachschaden reicht an die 100 000 Euro heran. Gangster sind gestern Morgen mit dem Versuch gescheitert, die Sicherungsanlagen eines Schaufensters des Edel-Juweliers Exner/45657 Recklinghausen mit einem Ramm-Fahrzeug zu durchbrechen. Die bislang unbekannten Täter sind flüchtig. Um 4.22 Uhr am 05.04.2011 hatte es am Altstadtmarkt geknallt. Mit einem zuvor im Paulusviertel gestohlenen VW Passat waren die Täter rückwärts in das stabile Metallrollo des Exner-Schaufensters gefahren. Doch das Rollo wurde lediglich aus dem unteren Rahmen gerissen, die Scheibe aus Sicherheitsglas hielt dem Brachialversuch stand. Sie wurde in den Geschäftsraum gedrückt. Die Öffnung, die durch den Rammversuch entstand, war zu klein, um in die Schaufensteranlage oder gar in das Geschäft zu kommen. Ein Zeuge beobachtete drei maskierte Männer in grünen Overalls, die sich zu Fuß vom Tatort absetzten und in ein offenbar bereitgestelltes Fluchtfahrzeug steigen wollten. Als die Täter den Zeugen entdeckten, setzten sie ihre Flucht zu Fuß zum Grafenwall und weiter in Richtung Castroper Straße fort. Auf der Flucht warfen sie teilweise ihre Maskierung weg. Eine Überprüfung des Fluchtwagens ergab, dass auch er gestohlen worden ist. Als Juwelier Philipp Exner, vom Anruf der Polizei aus dem Bett geholt, am Geschäft eintraf, bot sich ihm ein Bild der Verwüstung, auch Teile der Fassade waren demoliert. Der Wagen wurde aus dem Schaufenster gezogen und die Spurensicherung nahm ihre Arbeit auf. Das Recklinghäuser Unternehmen ist weit über die Region hinaus für sein hochwertiges Uhren-Sortiment nobler Hersteller bekannt. Philipp Exner blieb nichts anderes übrig, als in aller Frühe allein auf weiter Flur möglichst rasch wertvolle Exemplare im Bereich des demolierten Schaufensters provisorisch zu sichern. Daraus, dass er sich dabei von der Polizei im Stich gelassen fühlte, macht der Juwelier keinen Hehl: „Während ich die teuren Uhren aufgesammelt habe, ist die Polizei abgerückt. Jeder, der zufällig in dem Moment vorbeikam, hätte da zugreifen können. Es ging ja dabei auch um eine Art Gefahrenabwehr. Ich wäre ja schon glücklich gewesen, wenn mir ein wenig Hilfestellung gegeben worden wäre – zum Beispiel einfach mit ein bisschen Licht."