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Fine Art/47441 Moers

In der Moerser Innenstadt hat es in der Nacht einen spektakulären Einbruch gegeben. Die Täter hatten sich vorbereitet, der Besitzer auch.

Der Juwelier Fine Art/47441 Moers ist erneut Ziel von Blitzeinbrechern geworden. Unbekannte Täter rammten mit einem Wagen am frühen Mittwochmorgen, 09.02.22, den Eingang des Geschäftes an der Steinstraße. Erbeutet haben sie jedoch nichts, Kollege Klaus Gawron hatte aus den früheren Einbrüchen Konsequenzen gezogen, an denen die Einbrecher diesmal scheiterten.

Wie die Polizei mitteilt, riss am Mittwoch gegen 3.50 Uhr ein lauter Knall eine Anwohnerin der Friedrichstraße aus dem Schlaf. Als sie aus dem Fenster sah, erkannte sie einen dunklen BMW, der über die Friedrichstraße in Richtung Oberwallstraße raste. Offenbar realisierte sie auch, dass der Lärm, der sie wach gemacht hatte, von einem Einbruch bei Fine Art ausgegangen sein musste.

Die Frau alarmierte daraufhin die Polizei. Die Streifenwagenbesatzungen, die sich sofort auf den Weg zum Tatort machten, fanden dort einen grünen Mitsubishi Space Star mit niederländischem Kennzeichen vor. Er steckte im Eingangsbereich des Geschäftes. Die Täter waren bereits entkommen.

Wie Fine-Art-Juniorchef Chris Gawron auf Anfrage erklärte, bestand die Sicherung aus zwei Stahlträgern, die man nach dem Blitzeinbruch 2018 quer vorm Eingang hatte montieren lassen. Den unteren hätten die Täter weggeflext, so Gawron, und seien dann mit dem Mitsubishi in die Tür gebraust, wohl in der Annahme, der Wagen würde es unter dem oberen Stahlträger hindurch in den Laden schaffen, wie er mutmaßt. Dieser Plan ging nicht auf. Das Rammfahrzeug verkeilte sich derart zwischen der oberen Barrikade und dem Schaufenster, dass die Täter die Autotüren nicht öffnen und aussteigen konnten. So blieb ihnen nichts anderes übrig, als durch den Kofferraum und die Heckklappe in Freie zu klettern und ohne Beute mit dem Fluchtwagen das Weite zu suchen. Die Kennzeichen am Mitsubishi erwiesen sich als gefälscht.

Die Kriminalpolizei nahm am Tatort die Ermittlungen auf. Allerdings war ein Streifenwagen bei der Anfahrt erheblich beschädigt worden und nicht mehr fahrbereit. Der Grund: Die Täter hatten auf der gesamten Breite der Fußgängerzone, von einem Modeschmuckgeschäft bis hin zum besagten Juwelier, Nagelbretter ausgelegt.

Nach Angaben von Chris Gawron gegenüber der Redaktion waren die Stahlträger als Zwischenlösung vorgesehen. Der Wunsch des Juweliers ist eigentlich, zwei Poller vor den Eingang zu setzen, die über Nacht hochgefahren und morgens wieder im Boden versenkt werden: „Vor den Schaufenstern unseres Düsseldorfer Geschäftes haben wir solche Poller. Das wirkt.“

Bereits zwei Mal ist Fine Art zum Ziel dieser rabiaten Einbruchsmasche geworden. Im Januar 2012 rammten Unbekannte mit einem gestohlenen Pkw die Eingangstür, plünderten die Auslage und entkamen mit ihrer Beute.

Im September 2018 benutzten Unbekannte einen Kleintransporter erfolgreich als Rammbock und machten ebenfalls Beute.

Diesmal sind die Blitzeinbrecher an den Sicherungsmaßnahmen von Fine Art gescheitert. Gleichwohl gab es beträchtlichen Sachschaden an dem Ladenlokal, vor dem tagsüber in der Regel ein Wachmann steht – eine Konsequenz, die Inhaber Klaus Gawron gezogen hatte, nachdem sein Geschäft am ursprünglichen Standort in der ehemaligen Markthalle an der Steinstraße (heute C & A) einmal überfallen worden war.