• Kategorie: Einbrüche
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Juwelier Umland/21682 Stade

Werner Sedlatzek (67), Juwelier Umland/21682 Stade, wollte seinen Augen nicht trauen, als er am 15. Januar 2008, kurz nach fünf Uhr morgens, von seiner Tochter und der Polizei zu seinem Geschäft gerufen wurde:

„Dieser Überfall ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten. Um an den Pollern vorbei zu kommen, die wir im Eingangsbereich anbrachten, haben die Täter eine von einer nahe gelegenen Baustelle geklaute Gerüststange wie einen Speer in den Kühler des ebenfalls gestohlenen Tatfahrzeugs, gerammt. Damit müssen sie dann ganz wild gegen Eingangstür gerast sein bis diese aufsprang. Wie die Polizei festgestellt hat, sind zwei der insgesamt drei Einbrecher so ins Haus gekommen und haben die Vitrinen gnadenlos leergeräumt. Das muss alles blitzschnell gegangen sein, bevor sie dann zu Fuß durch die Fußgängerzone bis zum Hafen geflüchtet sind. Der Schaden dürfte sich auf gut 100.000 Euro belaufen. Das ist jetzt schon das dritte Mal, das wir überfallen worden sind. Einmal haben sie mit einer Parkbank die Scheibe eingeworfen, das zweite Mal sind sie mit dem Auto ins Schaufenster rein. Und jetzt das. Ich kann noch immer keine Worte finden als unbeschreiblich.“

Obwohl Zeugen bemerkt haben, dass die Täter mit Jeans und dunklen Jacken bekleidet waren und mit osteuropäischem Akzent sprachen, fehlt von ihnen noch jede Spur. In Kreisen der Polizei wird vermutet, dass Männer ganz gezielt für Blitzüberfälle wie diesen im Ausland engagiert werden, unbemerkt nach Deutschland einreisen und dann wieder in ihren Heimatländern verschwinden. Allein in Hamburg gab es in den vergangenen Jahren vier Einbrüche nach dieser Strickart.

Jetzt versuchen die Beamten, anhand der Spuren im Täterfahrzeug, sowie über Fingerabdrücke und DNA-Analyse, dem Gangstertrio auf die Schliche zu kommen. Denn einer solchen DNA-Analyse beispielsweise, ist es zu verdanken, dass der Überfall auf Juwelier Manfred Nickel (69)/60329 Frankfurt/Main, rasch aufgeklärt werden konnte. Auch wenn erst jetzt aktuell, nach mittlerweile über drei Jahren, gegen die Räuber verhandelt wird, diesbezüglich erfasst waren die beiden schon 2005 wegen ähnlicher Delikte.