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Brink's ruft Bundesgericht an

Diamantbericht...Brink's Global Services USA bittet ein Bundesgericht in Manhattan, zu entscheiden, dass das Unternehmen nicht für die, im vergangenen Monat aus einem seiner gepanzerten Lastwagen, gestohlenen Schmuckstücke im Wert von 100 Millionen Dollar aufkommen muss, weil die Opfer des Diebstahls den Wert ihrer Waren angeblich zu niedrig angegeben haben.

Der Raubüberfall vom 11. Juli machte weltweit Schlagzeilen, nachdem Juweliere den Medien mitgeteilt hatten, dass Waren im Wert von 100 bis 150 Millionen Dollar gestohlen worden waren. Damit wäre es einer der größten Juwelendiebstähle in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Von 73 Säcken mit Waren, die in dem Lastwagen gelagert waren, wurden laut Polizei 22 entwendet.

In einer Klage vom 4. August, mit der ein Feststellungsurteil gegen 13 Juwelierfirmen angestrebt wird, gab Brink's jedoch an, dass nur Waren im Gesamtwert von 8,7 Millionen Dollar auf dem Ladungsverzeichnis des Anhängers deklariert waren.

"Brink's hat guten Grund zu der Annahme, dass die Beklagten den Wert ihrer Sendungen auf dem Ladeverzeichnis erheblich unterdeklariert haben", hieß es.

Brink's fügte hinzu, dass die Verträge von Brink's die Haftung auf nicht mehr als den deklarierten Wert beschränken, die Unternehmen jedoch versuchen, mehr von Brink's zurückzubekommen, als nach ihren Verträgen zulässig ist.

Sie baten das Gericht zu entscheiden, dass "Brink's nicht für den Verlust derjenigen Beklagten haftet, die es versäumt haben, den tatsächlichen Geldwert ihres Eigentums 'ordnungsgemäß und genau' zu beschreiben."

Der Präsident der Jewelers' Security Alliance, John Kennedy, lehnte einen Kommentar zu diesem speziellen Fall ab, erklärte aber gegenüber JCK, dass man generell "selbst bei sehr sicheren Versandmethoden wie Brink's eine ausreichende Versicherung benötigt, die den Wert der Waren abdeckt."

Die Rechtsakte von Brink's enthält auch detaillierte Informationen darüber, wie sich der Diebstahl ereignete. Der Lastwagen war auf dem Weg zur International Gem and Jewelry Show, einer Direktverkaufsmesse, die vom 15. bis 17. Juli in Pasadena, Kalifornien, stattfand. Er wurde von zwei bewaffneten Wachleuten begleitet, von denen einer gemäß den Vorschriften des Verkehrsministeriums ein Nickerchen in der Schlafkabine machte. Der andere Wachmann fuhr den Lkw.

Gegen 2:05 Uhr nachts hielt der Fahrer am Flying J Truck Stop in Lebec, Kalifornien, an. Als er 27 Minuten später zum Lkw zurückkehrte, sah er, dass die rote Plastikplombe um den Lkw aufgeschnitten worden war und auf dem Boden lag. Auch das hintere Schloss war durchgeschnitten.

Der andere Wachmann habe nichts Ungewöhnliches gesehen oder gehört, hieß es in der Akte - und es gab keine Überwachungsgeräte auf dem Parkplatz. Die Behörden untersuchen den Vorfall.

Die Direktorin der Messe, Brandy Swanson, sagte der Associated Press, dass der Diebstahl viele der Aussteller "am Boden zerstört" habe.

"Einige dieser Leute haben ihren gesamten Lebensunterhalt verloren", sagte sie.

Brink's und seine Anwälte haben bis zum Redaktionsschluss nicht auf die Bitte um eine Stellungnahme reagiert. Die Juwelierfirmen waren für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.