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Impfen statt Geschäfte schließen!

In den aufgeheizten Debatten rund um die Corona-Pandemie werden die Unterschiede oft vergessen. Wenn sich der Handel gegen einen abermaligen Lockdown und verschärfte 2-G-Regeln ausspricht, dann macht er es nicht, weil er die pandemische Lage unterschätzt, sondern weil es dafür ein paar gute Argumente gibt. Die meisten Begegnungen gibt es im Lebensmitteleinzelhandel, nicht im Kleidungsgeschäft oder dem Juwelier. Supermärkte waren auch im Lockdown durchgehend geöffnet, sie sind nachweislich nicht für ein höheres Infektionsgeschehen verantwortlich gewesen. Kontakte zu reduzieren ist sicherlich eine gute Idee, nur gibt es mit der Maskenpflicht, Raumlüftern und Hygienekonzepten eben auch wirksame Maßnahmen für vergleichsweise risikolosen Einkauf. Das wird noch verstärkt, je mehr Menschen geimpft sind. Private Partys ohne Abstand und Masken haben mehr Einfluss. Gleichzeitig wirbt der Handel seit Monaten für die Impfung: Es gibt zwar keine belastbaren Daten mangels Befragungsmöglichkeiten, doch dürfte die Impfquote im Handel schon deshalb hoch sein, weil man sich im Kundenkontakt damit auch selbst schützt und so seine Chance aufrechterhält, das Geschäft weiter zu betreiben und die Existenz zu sichern. Auch für den Handel ist die Impfung der einzige Weg aus der Pandemie, nicht ein Lockdown. Die Argumentation gegen 2G steht auf wackeligeren Füßen, ist sie vor allem als Schutz vor Umsatzverlusten durch ausbleibende Kunden gedacht. Natürlich ist der Handel durch die Beschränkungen im vergangenen Winter stark getroffen worden. Wie viele von den anfangs befürchteten 50000 Insolvenzen im Handel es bislang wirklich gegeben hat, vermag aber noch niemand zu sagen. Zwar vermeldet der Handelsverband HDE einen höheren Leerstand gerade in kleineren Städten, doch ist das nicht unbedingt rein der Pandemie geschuldet. Es hängt eben auch mit der Wahrnehmung der generellen Attraktivität der Innenstadt zusammen.