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Rolex's Verrat

Diamantbericht...Das Vorgehen von Rolex, die Konzessionen zahlreicher Juweliere zu kündigen, um das eigene Retail-Geschäft auszubauen, löst in der Branche und bei Uhrenliebhabern hitzige Diskussionen aus. Die Kritik, dass Rolex den Hals nicht voll kriegt, ist dabei oft zu hören und lässt sich aus verschiedenen Blickwinkeln verstehen. Über Jahrzehnte hinweg haben traditionsreiche Juweliere wie Rüschenbeck mit viel Aufwand das Markenimage von Rolex aufgebaut und gepflegt. Sie haben in teure Boutiquen investiert, erstklassigen Service geboten und die Marke in ihren Regionen etabliert. Rolex war für viele dieser Händler der wichtigste Umsatzträger. Die jetzige Kündigung dieser Partnerschaften, oft nach 50, 60 oder 90 Jahren, wird von vielen als Vertrauensbruch und Verrat am loyalen Partner gesehen. Der Vorwurf liegt nahe, dass Rolex die jahrelange Vorarbeit der Juweliere nun einfach erntet, um die hohen Margen aus dem Einzelhandel komplett für sich zu behalten. Rolex will die vollständige Kontrolle über seine Marke. Dies umfasst die Gestaltung der Verkaufsräume und die direkte Kundenbeziehung. Die Gewinne, die bisher bei den Juwelieren verblieben, fließen nun in die eigene Kasse. Am Ende gibt es bei dieser Entwicklung klare Gewinner und Verlierer. Die Gewinner sind zweifellos Rolex und ihr neuer Partner Bucherer, die ihre Marktposition weiter festigen. Für die Kollegen, die ihre Konzession verlieren, ist dies ein existenzieller Schlag. Sie müssen sich neu erfinden, um die wegfallenden Umsätze zu kompensieren. Die Zeiten der vertrauensvollen Partnerschaften sind vorbei. Rolex setzt diese Strategie mit aller Konsequenz um, auch wenn dies bedeutet, langjährige Weggefährten zurückzulassen.