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Image-GAU für Swatch-Longines


Das Zeitmess-Fiasko bei der Frauen-Abfahrt von Crans-Montana VS letztes Wochenende war ein persönliches Drama für die Skirennfahrerinnen. Weil das Swatch-Tochterunternehmen Swiss Timing zuerst die falschen Zeiten lieferte, fiel unter anderem Lara Gut-Behrami (27) vom dritten auf den sechsten Rang zurück.

Swiss Timing habe sich bereits mehrmals entschuldigt und alle nötigen Massnahmen ergriffen, damit so etwas nie mehr geschehen könne. Für Swatch-Uhrenmarke Longines als offizielle Zeitnehmerin des internationalen Skiverbands (FIS) führen die Fehler zu einem Reputationsverlust. Mit dem millionenschweren Zeitmess-Sponsoring will sie schliesslich ihr Image als toppräzise Zeitmesserin festigen. Stattdessen hat das Präzisionsimage unter dem Zeitchaos gelitten. Über das Ausmass des Schadens wollte sich der Swatch-Konzern nicht äussern.

Swiss Timing macht für Longines die Abwicklung vor Ort. Der Sportzeitmesser des Swatch-Konzerns war direkt verantwortlich dafür, dass die Lichtschranke im Abfahrts-Ziel bei vier Fahrerinnen nicht funktionierte. Der internationale Skiverband und Swiss Timing erklärten die Fehler in einer Mitteilung: Ursache waren Fotosensoren, die zu hoch montiert waren, respektive der Rückgang der Schneehöhe auf der Ziellinie wegen der Sonneneinstrahlung und der vielen Durchgänge.
Was für den Chef der Swatch-Group, Nick Hayek (64), einen Imageschaden darstellt, war für die Schweizer Skirennfahrerin Corinne Suter (24) ein Glück. Sie stieg nach den Korrekturen von Platz 5 auf den 3. Podestplatz. Allerdings dauerte es drei Tage, bis die richtigen Zeiten eruiert waren. Die handgemessenen Zahlen der Zielrichter wurden zuerst noch falsch interpretiert. Die Swatch-Group lässt sich das Sponsoring jährlich Millionen kosten. Der Swatch-Sprecher betont, Swiss Timing sei jedes Jahr Zeitnehmer an mehreren Hundert Sportanlässen weltweit und liefere Athleten, Sportverbänden und dem Fernsehen höchst präzise Daten.