Wegen seiner erfolgreichen Arbeit und seiner Verdienste war der Kunsthandwerker weit über die Grenzen Freibergs hinaus bekannt, er erhielt zahlreiche Auszeichnungen. So bekam er beispielsweise 2003 die Ehrenurkunde des Zentralverbandes der Gold- und Silberschmiede und Juweliere Deutschlands für seine Verdienste für das Goldschmiedehandwerk nach der Wiedervereinigung bis zu seinem Ausscheiden aus dem Verband. 2010 wurde er für seine Ehrenämter mit der Goldenen Ehrennadel des Handwerks im Bereich der Handwerkskammer Chemnitz ausgezeichnet. Über Jahrzehnte war er Jurymitglied des offenen DDR-Schmuckwettbewerbes sowie Vorstandsmitglied im deutschen Zentralverband der Gold- und Silberschmiede und Juweliere. 

Seine Berufung sah der Meister seines Fachs stets in der handwerklichen Anfertigung von Einzelstücken, wobei er neue gestalterische Elemente einfließen ließ, wie er es einmal formulierte. In seiner Werkstatt entstanden aber nicht nur edle Schmuckstücke. Er fertigte unter anderem die Rektorenkette der Technischen Universität Karl-Marx-Stadt oder Ehrenbürgerplaketten der Stadt Freiberg.

Geboren wurde Horst Gerlach am 1. März 1934 in Freiberg. Er wuchs in Niederschöna auf und erlernte nach der Schulzeit in der Freiberger Goldschmiede Meyer in der Bahnhofstraße den Beruf des Goldschmieds. Nachdem er seinen Meisterbrief erlangt hatte, übernahm er 1956 die Geschäftsführung. Nachdem Siegfried Meyer 1989 altersbedingt aus dem Unternehmen ausschied, führte es Horst Gerlach allein weiter. Er war anerkannter Gutachter und Sachverständiger.

Im Jahr 1998 übergab Horst Gerlach das Geschäft an seine Tochter Andrea Gerlach. Die Goldschmiedemeisterin führt es seitdem mit ihrem Mann, dem Goldschmiedemeister Bertram Berger in der Freiberger Burgstraße. "Er fehlt uns sehr. Bis zuletzt war er unser Berater und half, wo es ging", sagt Andrea Gerlach.