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Zukunftspreis

Diamantbericht...Hohe Auszeichnung für die Goldschmiedin und Schmuckdesignerin aus Bayreuth. Sie erhielt dieser Tage den Zukunftspreis in der Kategorie Gestaltung/Design der Handwerkskammer für Oberfranken. Damit ist Julia Förster-Ötter(44)/95448 Bayreuth nach 2013 und 2015 zum dritten Mal preisgekrönt. Und dürfte damit auch gleich noch einen oberfränkischen Rekord aufgestellt haben. 

Mit dem Zukunftspreis – in diesem Jahr wurden sechs verschiedene Betriebe ausgezeichnet – würden Unternehmen ausgezeichnet, die alle eines gemeinsam haben, sagte HWK-Präsident Matthias Großmann bei der Preisverleihung: Sie seien innovativ und würden den Blick nach vorne richten. Bestes Beispiel dafür: Die Goldschmiedin Julia Förster-Ötter. In ihrer Werkstatt dreht sich alles um Schmuck, dessen Design und Herstellung. Dazu verwendet sie wie jeder Goldschmied natürlich traditionelles Werkzeug. Aber nicht nur. In ihrer Werkstatt hat auch der Computer seinen festen Platz. Denn Förster-Ötter verwendet ein 3-D-Programm, um individuelle Wünsche ihrer Kunden realisieren zu können. Das dort entworfene, dreidimensionale Schmuckstück wird anschließend im 3-D-Drucker des Fab-Lab, der offenen Hightechwerkstatt Oberfrankens, ausgedruckt. Oder besser gesagt: das Kunststoff- Modell des entworfenen Schmuckstückes. Denn dessen Herstellung bedarf noch immer der Handwerkskunst der Goldschmiedin Förster-Ötter, die dafür ihre Werkstatt noch zusätzlich mit einer modernen Fräs- und einer Drehmaschine ausgestattet hat. Ihre 2015 mit dem Designpreis der HWK ausgezeichnete Geschäftsidee „Alt und Neu“ hat nicht nur ihren Kundenstamm deutlich vergrößert, sondern stellt Förster-Ötter auch immer wieder vor ein Problem: Die Vorstellungen der Kunden bezüglich des Produktes, das die Goldschmiedin aus geerbten Schmuck, aus Alt- oder Zahngold kreieren soll, ließen die Herstellungskosten in die Höhe treiben „Machbar ist vieles, wenn die Kosten für die Herstellung keine Rolle spielen“, sagt die 44-Jährige.

Um die individuellen Wünsche ihrer Kunden zu erfüllen, dabei aber die Produktionskosten im Zaum zu halten, kam sie auf die Idee, digitale Möglichkeiten zu nutzen. Zusammen mit dem Kunden entwirft sie nach dessen Vorstellungen das Schmuckstück mit Stift und Papier. Den Entwurf überträgt sie in das 3-D-Programm. Gibt der Kunde sein Einverständnis, druckt der 3-D-Drucker im Fab-Lab das Gipsmodell, das Förster-Ötter für die Herstellung des neuen Schmuckstückes verwendet. Das heißt für sie: Gold erhitzen, gießen, sägen, feilen, schmirgeln, polieren.

In ihrer Bewerbung „Zukunftsgestaltung für mein Goldschmiedehandwerk“ hat Förster-Ötter in einer hochwertigen, von ihr selbst konzipierten Broschüre jeden einzelnen Arbeitsgang detailliert aufgeführt und erklärt. Und mit ihrer darin geschilderten Vorstellung, wie man traditionelles mit modernem Handwerk verbinden kann, die Jury überzeugt.

So sei es möglich, betonte Laudator Karl-Ludwig Holl, auch komplexe Teile höchst effizient anzufertigen. Teile, die es in reiner Handarbeit entweder gar nicht gäbe oder nur mit fast unermesslichem Aufwand.

Was aber nicht bedeute, dass man mit drei Klicks ein neues Schmuckstück herstellen könne. Nach einem solch computer-gestützten Vorarbeiten komme noch immer viel Handwerk hinterher. Diese gelungene Kombination aus Traditionen und Innovationen im Goldschmiedehandwerk habe die Jury bewogen, Julia Förster-Ötter mit dem Zukunftspreis auszuzeichnen.

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