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Nervige Banken

Nun lösen auch Banken Rettungseinsätze aus, die einer breiteren Öffentlichkeit unbekannt sind. Damit die staatliche Versicherung eine Komplettgarantie für die Konten der Silicon Valley Bank und der Signature Bank abgeben konnte, mussten sie für systemrelevant erklärt werden. Diese Kategorie war Großbanken vorbehalten. Für die beiden untergegangenen Institute gilt das nicht. Finanzinvestoren und Silicon-Valley-Größen initiierten eine erfolgreiche Kampagne mit zwei zentralen Argumenten: Die Facebooks von morgen würden im Keim erstickt werden, wenn ihre nicht versicherten Guthaben nicht staatlich garantiert würden. Und zudem würde ein Run auf Banken beginnen von Kunden, deren Guthaben die staatliche Versicherungsgrenze von 250.000 Dollar überschreiten. Der Run auf die Banken wurde gebremst durch eine Komplettgarantie der Kundengelder und eine schnell ins Leben gerufene Hilfe der Federal Reserve, die unkompliziert Liquidität zur Verfügung stellt. Dass Bankkunden einer weniger politisch vernetzten Feld-Wald-und-Wiesen-Bank aus Ohio auf die gleiche Zuwendung hätten bauen dürfen, muss bezweifelt werden. Entzaubert wurde die Vorstellung: US-Staatsanleihen seien nicht riskant. Wie sich zeigt, bergen sie zwar kein Kreditrisiko, aber ein Zinsrisiko. Als sicher galten übrigens bis zur letzten Krise auch mit Triple-A-Ratings bewertete Hypothekenpapiere und griechische Staatsanleihen. Die wahre Lehre aus der letzten Finanzkrise hätte lauten müssen, dass man die Risiken nicht kennt angesichts der beklagenswerten Unfähigkeit, in die Zukunft zu schauen.