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Trollbeads im Eimer

Diamantbericht...Das, was Jürgen Mendorf (59), Goldschmiede Manfred Mendorf/66953 Pirmasens widerfahren ist, wirft ein ziemlich schlechtes Licht auf seinen langjährigen Handelspartner Trollbeads. Ohne Vorwarnung wurde er vom neuen Vertriebspartner des dänischen Schmuckherstellers aus dem Händlerverzeichnis der deutschsprachigen Trollbeads-Webseite entfernt. „Auf Anfrage wurde mir dann mitgeteilt, dass meine Umsätze im Vergleich zu anderen Händlern zu gering seien. Und das, nachdem ich jahrzehntelang mit diesem Unternehmen zusammengearbeitet habe“, so Mendorf. Er versteht die Welt nicht mehr und ist höchst verärgert über das seiner Ansicht nach unmögliche Geschäftsgebaren von Trollbeads: „Innerlich koche ich vor Wut. Und dabei ist das, was bei denen gerade abgeht, ja nur die Spitze des Eisbergs im Hinblick auf die Zumutungen, denen der stationäre Handel seitens der großen Hersteller aktuell ausgesetzt ist“, so Mendorf. Langjährige Geschäftsbeziehungen würden ohne Rücksprache zu Grabe getragen und Partner vor den Kopf gestoßen: „Jahrzehntelang haben wir die Produkte von Trollbeads in unseren besten Ausstellungslagen geführt, und nun werde ich einfach aus der Händlerliste rausgeworfen, während andere Geschäfte in der Region dort noch aufgeführt werden. Daher überlege ich, ob ich den vorhandenen Restbestand nun als Sonderangebote rausschmeiße und dort gar nichts mehr bestelle“, so Mendorf weiter. Seiner Erfahrung nach wurden bei der Neuaufstellung des Vertriebs auch seine langjährigen Vertreter gefeuert: „Mit denen hatte ich ein super Verhältnis, die wussten immer genau, was ich wollte. Da hatte ich keine Zeitverschwendung. Doch nun fahren die Leute, wenn sie mich nicht mehr in der Liste finden, bestimmt eher die 15 bis 25 Kilometer zu den anderen Läden, denn das sind in unserer Freizeitgesellschaft ja keine Entfernungen mehr.“ Dabei hatte Mendorf die Trollbeads-Kollektionen immer in seinen besten Lagen ausgestellt: „Aber das überlege ich mir noch, inwieweit ich das weitermache bei dem Quadratmeterpreis, den ich ihnen damit ja quasi zugestehe. Wenn man mich ja wenigstens vorgewarnt hätte, aber es wurde mir nichts gesagt und keiner hat es für nötig befunden, mich im Vorfeld einmal zu kontaktieren“, ärgert er sich.

Doch vielleicht helfen bei solchen drastischen Ungerechtigkeiten seitens der Hersteller auch nur drastische Gegenmaßnahmen, frei nach dem Motto „Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil“. So wie bei einem Kollegen von Mendorf aus der Nähe, wo sich gerade zwei Vertreter im Laden befanden, von denen einer von Trollbeads war. Nachdem dieser dem verblüfften Juwelier verkündet hatte, dass er ebenfalls nicht mehr gelistet werden sollte, griff dieser zu drastischen Maßnahmen. Er rief nach einer Mitarbeiterin, sie möge doch bitte mal kommen und einen großen Eimer sowie einen Besen mitbringen. Dann ging er zum Schaufenster und kehrte im wahrsten Sinne des Wortes Trollbeads aus seinen Vitrinen und Auslagen heraus. Nachdem er sein Werk vollendet hatte, reichte er den gefüllten Eimer dem verdutzten Vertreter mit den Worten: „Und diese Stücke dann bitte gutschreiben“.

Was meinen Sie – hat der Kollege das Richtige getan oder hat er in dieser Situation überreagiert? Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften zu diesem Thema und nehmen gerne auch Ihre Erfahrungen mit Trollbeads auf.