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Baselworld taumelt
Die weltweite Leitmesse der Uhrenbranche, die bis zum 27.03.2018 auch für das allgemeine Publikum geöffnet hatte, musste ganz schön Federn lassen. Rund 700 Aussteller haben ihren Auftritt in Basel abgesagt, komplette Etagen blieben geschlossen. Prompt waren in der Eröffnungspressekonferenz Worte wie Konsolidierung und Fokussierung zu hören, also das Pfeifen im Walde. Nachdem in den vergangenen Jahren große Marken wie Hermès oder Ulysse Nardin zum Genfer Uhrensalon abgewandert sind, bleiben dieses Jahr vorwiegend kleinere Uhren- und Schmuckmarken den vor fünf Jahren mit Millionen erneuerten Hallen fern. Breitling hat seinen auslaufenden Vertrag mit der Messe jetzt verlängert. Allerdings ist aus Kreisen dieses Unternehmens zu hören, dass man diese Messe nicht für zeitgemäß hält und seine Produkte den Kunden lieber in Roadshows vor Ort präsentieren wolle. Die LVMH-Gruppe mit den Marken Hublot, Zenith, TAG Heuer und Bulgari hat sich mit ihren „Genfer Tagen" schon mal eine alternative Plattform geschaffen. Die Gruppe stellt während des Genfer Uhrensalons auf einem Schiff am Ufer des Genfer Sees aus. Und im Mai 2018 findet nebst des Uhren-Salons mit der GemGenève erstmals auch eine Schmuck- und Diamantenmesse statt. Für die Zeitungen in der Romandie ist klar: Baselworld ist bedroht. Die Krise der Messe, die wegen der überzogenen Preispolitik, mangelnden Flexibilität und verstaubten Strukturen kritisiert wird, ist noch lange nicht ausgestanden.