Kommt Goldverbot?

Das passierte gerne dann, wenn Staaten ihre politischen Ambitionen – auch Kriege – über Staatsausgaben finanzieren wollten.

Angesichts einer schwächelnden Weltwirtschaft nach Corona, Krieg in Europa und einer anhaltenden Inflation mögen sich manche Anleger fragen: Wie wahrscheinlich ist ein Goldverbot heute?

Das, und wie sich Anleger vor einem potenziellen Goldverbot schützen können, erklären wir im Text.

Was sind Motive für ein Goldverbot und wie kann es in der Praxis aussehen?
Das Muster der Goldkonfiszierungen ist historisch gesehen auf der ganzen Welt ähnlich: Befindet sich eine Regierung in einer Krise, wird sie versuchen, das Vermögen ihrer Bürger heranzuziehen.

In der Geschichte gibt es jede Menge Beispiele von staatlichen Goldkonfiszierungen, speziell dann, wenn große Teile des Privatvermögens in Gold gehalten wurden.

Der staatliche Handlungsspielraum ist dabei meist recht groß. Der Staat hat also mehrere Möglichkeiten, um den Goldbesitz einzuschränken oder zu verbieten.

Er kann den Privatbesitz an Edelmetallbeständen mengenmäßig begrenzen oder verbieten.
Er kann den Handel mit Gold einschränken oder verbieten.
Der Staat fordert eine Zwangsabgabe auf vorhandene Goldbestände.
Edelmetalle müssen per Gesetz oder anderer Vorschrift an den Staat veräußert werden.
Goldbesitzverbot in den USA ab 1933
Das historisch bekannteste Goldverbot ist verbunden mit dem Namen des US-amerikanischen Präsidenten Franklin Delano Roosevelt, der von 1933 bis 1945 im Amt war.

Um seine politische Agenda voranzutreiben und aus der großen Depression herauszukommen, erließ er im April 1933 die sogenannte Executive Order 6102. Kraft dieses Gesetzes mussten Bürger ihr Gold an die Regierung verkaufen. Wer das nicht tun wollte, dem drohte eine Strafe.

Damals war Gold gleich Geld und machte ungefähr 30 Prozent des gesamten Vermögens in den USA aus. Eine lukrative Einnahmequelle für den Staat.
Sobald das Gold in staatlicher Hand war, wertete Roosevelt Gold gegenüber dem Dollar um 70 Prozent auf 35 Dollar die Feinunze auf. Die Bürger hatten nichts mehr davon.
Kein Jahr später musste die US-Notenbank Fed ihre Goldbestände per „Gold Reserve Act“ an das US-Finanzministerium übertragen. Die Gewaltenteilung wurde hier überschritten.
Demonetarisierung des Goldes seit 1974
Bis in die frühen 1970er Jahre war es den Amerikanern verboten, mit Gold zu bezahlen und in Gold anzulegen. Präsident Gerald Ford (1974 – 1977) hob das Anlageverbot für Gold zwar 1974 auf. Doch als offizielles Zahlungsmittel kam Gold nie mehr zurück. Seit 1971 war Gold bereits als Weltreservewährung abgeschafft.

Goldbesitzverbote in der Geschichte

Land Jahr Maßnahme
USA 1933 - 1974 Abgabepflicht an den Staat
Italien 1955 Gold für das Vaterland (Abgabepflicht von Schmuck)
Deutschland 1923 - 1931 Goldbesitzverbot
Australien 1959 Beschlagnahmung von Gold von Privatpersonen
Großbritannien 1966 Beschlagnahmung von Gold von Privatpersonen
Quelle: Solit, März 2023

Wie hoch ist das Risiko eines Goldverbots heute?
Aufgrund von hohen Schulden, globalen Krisen und Gesetzen, die es Regierungen ermöglichen, Vermögenswerte zu beschlagnahmen, machen sich manche Menschen Sorgen, dass es ein Goldverbot geben könnte.

Historisch gesehen wurde Gold nur dann beschlagnahmt, wenn es einen großen Anteil am Vermögen der Menschen ausmachte. Heutzutage kommt Gold auf nur etwa 1 Prozent des weltweiten Privatvermögens und ist kein offizielles Zahlungsmittel mehr.

Bei Geldmangel haben Regierungen heute vermutlich einfachere Wege, um an Vermögenswerte heranzukommen, zum Beispiel an Immobilien. Oder aber sie erhöhen Steuern etwa auf große Vermögen. Dagegen scheint ein Goldverbot auch bürokratisch komplexer.

Daher halten wir das Risiko einer physischen Konfiszierung heutzutage deutlich geringer als noch in der Vergangenheit.

Wie kann ich mich gegen ein Goldverbot schützen?
Eine der effektivsten Möglichkeiten, sich vor einer Goldkonfiszierung zu schützen, ist Schmuck. Denn der wurde noch nie verboten.
Auch gab es noch nie einen Diamanten-Verbot.

Lassen wir uns nicht verunsichern und bleiben aktiv

Ihr Robert Brachfeld

-DB Herausgeber-