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Aktionäre verlieren alles

Diamantbericht...Böses Erwachen für die Varta-Aktionäre: Der Aktienkurs sackt zur Börseneröffnung in Frankfurt 80 Prozent ins Minus. Nach gut 10 Euro am Freitag werden nur noch 2,10 Euro je Aktie gezahlt. In einem turbulenten Handel, in dem die Aktie zeitweise nicht mehr gehandelt werden konnte, pendelt der Kurs dann zwischen 2,10 Euro und 3,65 Euro, der Unternehmenswert mithin zwischen 100 und 175 Millionen Euro. Am Freitag waren es noch 440 Millionen Euro. Dazwischen lag der Beschluss des Unternehmens, sich im Rahmen des seit Anfang 2021 gültigen Gesetzes über den Stabilisierungs- und Restrukturierungsrahmen für Unternehmen (StaRUG) neu aufzustellen. Das Verfahren sieht unter anderem eine Kapitalerhöhung vor, im Rahmen derer sich ausschließlich der bisherige Großaktionär Michael Tojner aus Österreich und der an der Batterietechnologie interessierte Autohersteller Porsche beteiligen dürfen. Die übrigen bisherigen Aktionäre werden von dem Verfahren ausgeschlossen, ihre Kapitalanteile auf null gesetzt. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) schätzt die Situation so ein: „Mein dringender Appell an den Gesetzgeber ist es, das 2021 eingeführte StaRUG dringend und schnellstens noch in dieser Legislaturperiode zu reformieren“, sagt Daniela Bergdolt, Fachanwältin für Kapitalmarktrecht und Vizepräsidentin der DSW. „Es kann nicht sein, dass sich große Investoren und Mehrheitsaktionäre auf dem Rücken der Privatanleger sanieren und diese kalt enteignet werden. Wie wollen wir denn den Menschen zu mehr Altersvorsorge in Aktien raten, wenn sie dann von einem auf den anderen Tag enteignet werden können? Kein Varta-Aktionär wird jemals mehr Aktien anfassen.“ Ein Goldschmied am DB-Telefon: „Mit meinen Diamanten im Tresor, kann ich nicht alles verlieren“.