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Chopard im Visier

Die Vorwürfe, welche die französische Zeitung "Le Parisien" erhebt, sind happig: Edel-Juwelier Chopard/Genf soll gefälschte Rechnungen ausgestellt haben, um Schmuck in Frankreich verkaufen zu können.

Das hat laut dem Bericht die französischen Behörden auf den Plan gerufen. Sie sind offenbar sehr an den Praktiken von Chopard interessiert. Der Hintergrund: Die edlen Schmuckstücke kommen aus zwei verschiedenen Standorten. Aus einer Fabrik aus Deutschland und vom Hauptsitz in Genf.

Die Zölle auf Schmuck aus der Schweiz sind happig: Sie betragen 20 Prozent. Da wird es schwierig, ein Schmuckstück zwischen 1000 und 2000 Euro zu verkaufen. Dem Preissegment, das bei den Käufern am besten ankommt. Laut dem Bericht kommt es immer wieder vor, dass auf Rechnungen deshalb zu tiefe Preise deklariert werden.

Um die Zölle zu umgehen, gibt es laut dem Bericht zwei Methoden. Entweder man führt das edle Teil einfach im Hosensack nach Europa ein – ohne es zu deklarieren. Genau auf diese illegale Praxis werfen die französischen Behörden ein Auge. Oder man nimmt es nur vorübergehend auf. Das Schmuckstück muss dann nach einer gewissen Zeit wieder in die Schweiz zurückkehren. Das ist legal.

Laut Dokumenten, die "Le Parisien" vorliegen, gibt es mehrere Beweise, dass viele Juwelen die Grenze nach Frankreich passieren würden, ohne deklariert zu werden. Die französischen Journalisten sprechen von einem "geölten System", mit dem viel Geld am Fiskus vorbei geschleust würde. Obwohl die Bussen happig sind. Sie betragen bis das Doppelte des Originalpreises des Schmucks. Chopard wollte Fragen von "Le Parisien" nicht beantworten.