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Kündigung am Bildschirm

Die Namen derjenigen, die bleiben dürfen im grünen Feld, ein roter für die, die gehen müssen: Beim österreichischen Schmuckhersteller Swarovski haben Mitarbeiter Berichten zufolge via Großbildschirmen von ihrer Kündigung erfahren. "Ich habe selten etwas derartig Niveauloses gesehen", zitiert die Arbeiterkammer (AK) ihren Präsidenten Erwin Zangerl in einer Mitteilung. Die AK ist die gesetzliche Interessenvertretung der Arbeitnehmer in Österreich.
Ihr liegen nach eigenen Angaben Fotos von einem Bildschirm vor, auf dem Organigramme und Namenslisten von Mitarbeitern zu sehen waren. Der Bildschirm soll auch den Beschäftigten zugänglich gewesen sein.
Wie der ORF berichtet, sollen sich mehrere Betroffene sehr aufgebracht an den Betriebsrat gewendet haben, der das Vorgehen als "Zur-Schau-Stellen" kritisierte. Swarovski bestätigte, dass Namen auf Bildschirmen erschienen waren, die betroffenen Mitarbeiter sollen aber am Tag zuvor von ihren Vorgesetzten informiert worden seien. Man bedauere es, "sollte es in einer Abteilung zu einer Fehlleistung einer Führungskraft gekommen sein", hieß es von der Konzernspitze.
Swarovski streicht in Österreich 1.000 Stellen. Jene Beschäftigten, die bleiben dürfen, sollen von Vorgesetzten aufgefordert worden sein, freiwillig ihre Arbeitszeit und damit auch ihr Gehalt zu reduzieren. Die AK warnt davor, dem zuzustimmen und kritisiert, dass Swarovski die Mitarbeiter "massiv unter Druck" setze.