Breitling im Blindflug

So hatten sich viele Mittelständler in unserer Branche die schöne neue Online-Welt gewiss nicht vorgestellt. Und nun – das neue Jahr ist noch keine 8 Wochen alt – kommt der nächste Paukenschlag: Breitling kündigt eine Neuorganisation des deutschen Vertriebs an und kündigt mehr als 200 Konzessionären landauf, landab die oftmals seit Jahrzehnten bestehenden Verträge. Ist das die neue Art, Geschäfte zu machen und die Partner zu behandeln? Wie auch immer die neu organisierte Vertriebslandschaft hinterher aussehen wird, eines ist jetzt schon zu befürchten: Nicht wenige werden auf diesem neuen Weg auf der Strecke bleiben, und, soviel ist auch sicher, es werden nicht die großen Konzessionäre sein. Damit erfüllt sich Stück für Stück eine düstere Vision, bei der es entweder noch seelenlose Filialisten gibt, die ihr Filialnetz immer weiter ausspannen, oder den Online-Handel, der eben gerade bei so emotional hoch besetzten, persönlichen und sensiblen Gütern wie Schmuck und Uhren einfach nicht die notwendige Präsenz zeigen kann sowie die persönliche Nähe zum Kunden, die dieser braucht. Es scheint ganz so, als ob der hochgelobte Aviatik-Partner und Chronographen-Pionier Breitling nun genau auf diese beiden Extreme zusteuert, egal, welche Folgen das für die betroffenen Partner, aber auch für das Unternehmen selbst haben kann. Da kann man wohl von einem klassischen Blindflug ins Ungewisse sprechen. Ob hier 6 Breitling-Boutiquen ausreichen? Hals- und Beinbruch, möglicherweise inklusive.

Ihr Dipl. Kfm. Robert Brachfeld
-DB-Herausgeber-