Lebendiger Lebensraum gegen E-Commerce

Der stationäre Handel muss sein Schicksal selbst in die Hand nehmen, sich auf seine Stärken besinnen, gegensteuern. Gerade die umsatzstärkste Zeit im Einzelhandel, die Weihnachtszeit, kann als Lehrstück dienen, wie sich der klassische Einzelhan­del neu erfinden muss. Er könnte näm­lich für die Menschen etwas sein, was der Online-Handel niemals sein kann: lebendiger Lebensraum! Die Menschen haben seit jeher dieselben Bedürfnisse. Ihre Lebensumstände dagegen ändern sich, insbesondere die Technik. Ansonsten wollen Menschen ganz einfach Freude haben, lachen, Spaß haben, staunen, sich begeistern, neue Eindrücke gewinnen oder einfach gut unterhalten werden. Es geht um Emotionen! Zu viele Innenstädte bei uns, zu viele Einkaufscenter sind em­otionsfreie Zonen. Wer aber emotionale Plätze schafft gewinnt auch die Zunei­gung der Menschen. Gerade die Weihnachtszeit lehrt, was E-Commerce nicht kann: Emotionen. Es lässt sich nachweisen, dass die Men­schen bestimmte Center und Straßen be­vorzugt und immer wieder aufsuchen, um Weihnachtsstimmung zu erleben. Die Lehren aus der Weihnachtszeit müs­sen umgesetzt werden in ganz neue Konzepte. Einkaufsstraßen und Center müs­sen Bühnen des Lebens werden, zum dritten Ort neben dem Zuhause und dem Arbeitsplatz. Das Ziel: ein lebendi­ger Marktplatz. Und eine Chance gegen E-Commerce.

Mehr Artikel von: Robert Brachfeld,