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Verödung
Allerdings leiden nicht nur kleine Dörfer in der Provinz darunter, dass angestammte Läden dichtmachen. Selbst in großen Städten wird immer wieder darüber geklagt, dass teils uralte Ladengeschäfte schließen. Oftmals haben sie in begehrter Lage das Stadtbild und die Atmosphäre geprägt, so dass ihr Verlust für jedermann offensichtlich wird. Das gilt umso mehr, wenn an ihre Stelle Filialen großer Handels- und Dienstleistungsketten rücken. Sie können die hohen Ladenmieten in den guten Lagen am ehesten bezahlen, machen damit aber das Angebot vieler Innenstädte zum Verwechseln ähnlich, in Deutschland wie in den Nachbarländern. Manchmal hängt die Aufgabe von Traditionsgeschäften mit Nachfolgeschwierigkeiten der Inhaber zusammen - bedauerlich, aber kaum zu ändern. Oftmals ist die Ursache aber schlichter: Es fehlt die Kundschaft. Immer mehr Menschen kaufen über das Internet und lassen sich zu Hause beliefern. In die Innenstadt, ins Geschäft selbst muss man dann nicht mehr gehen. Dagegen gibt es durchaus Rezepte, etwa bessere Beratung, individuelle Kundenansprache oder Initiativen von Händlern und Kommunen, mit denen zum Beispiel durch originelle Führungen der Einkaufsbummel zum Erlebnis wird. Das mag die weithin beklagte Verödung bremsen. Am ehesten aber wird es dem stationären Einzelhandel helfen, wenn das Bewusstsein auflebt, dass nur der Einkauf im Laden dessen Existenz sichert.
Herzlichst
Ihr Dipl. Kfm. Robert Brachfeld
DB-Herausgeber