Geistergeld

Die Schuldner werden als „Untote" am Leben gehalten. Das Ergebnis ist dann Stagnation und Nullinflation. Wird nun der Kredit noch stärker ver­billigt, um nicht nur die vorhandenen Schuldner zu „beatmen", sondern neue zu schaffen, wird bestenfalls ein wirt­schaftliches Strohfeuer erzeugt. Doch die Banken kön­nen mit dem von ihnen über die Kreditvergabe geschaffenen Geld reale Investi­tionen nur vorfinanzieren. Am Ende müs­sen diese mit realen Ersparnissen gedeckt werden. Wegen der gedrückten Zinsen wird aber weniger gespart. Daher müssen die begonnenen Investitionen abgebro­chen werden. Der Aufschwung geht in den Abschwung über. Nachdem nun der Versuch der Fed ge­scheitert ist, die Zinsen zu „normalisie­ren", können die anderen Zentralbanken die Zinsen nicht anheben. Ungemütlich wird es aber, wenn die Konsumentenpreisinflation kommt, die sich die Zentralbanken so wünschen. Angesichts der hohen Verschuldung können es die Zentralbanken nicht mehr wagen, zur Eindämmung der Inflation die Zinsen zu erhöhen. Stehen die Zen­tralbanken als Kaiser ohne Kleider da, dürfte das Vertrauen ins Geld verloren­gehen. Dann gibt es „Geistergeld“.

Mehr Artikel von: Robert Brachfeld,