Muss Kaufhof überleben?

Diamantbericht...Wie schön waren die Geschäfte für die Schmuck-Lieferanten von Kaufhof. Hohe Aufträge, zahlungskräftiger Kunde. Da konnte man den Fachhandel vernachlässigen. Wie sagte damals ein Lieferant aus Idar Oberstein: Die Juweliere kaufen zu wenig und zahlen schlecht. Doch mit der heilen Kaufhof-Welt ist jetzt Schluss. Gut ein Drittel der 170 Filialen von Karstadt-Kaufhof könnten geschlossen werden. Die Drohung im Sanierungsplan von 80 abgesperrten Warenhäusern ist eher als Munition der Sachverwalter für Verhandlungen mit Vermietern und Lieferanten zu sehen. Trotzdem kommen auf die Lieferanten des Warenhauskonzerns harte Zeiten zu, so viel ist klar. Wie in vielen Geschichten von Händlern kann die Corona-Krise aber höchstens als Beschleuniger, nicht als Grund, eines Niedergangs bezeichnet werden. Auch ohne die Umsatzeinbußen, die den Warenhäusern durch die behördlich angeordnete Schließung entstanden sind, wäre es mehr als fraglich gewesen, ob das Gemeinschaftsunternehmen wirklich aus 170 Filialen bestehen kann, wenn es eine Zukunft haben will. In vielen Innenstädten liegen Karstadt- und Kaufhof-Filialen in unmittelbarer Nachbarschaft — und selbst in einer Welt ohne Corona und Kontaktbeschränkung wäre es mangels Kunden in vielen Warenhäusern ein Leichtes, ausreichend Abstand zu halten. Nur weil die Warenhausketten eine lange Historie haben, muss nicht jeder Kaufhof oder Karstadt überleben.  Auch wenn die Lieferanten jetzt laut poltern, sie haben im Schutzschirmverfahren wenig zu melden. Sie werden am Ende die Verlierer sein.

Bleiben Sie gesund

Ihr Dipl. Kfm. Robert Brachfeld

DB-Herausgeber