Rettet das Bargeld!

Ist es schlimm, wenn das Bargeld nach und nach verschwindet? Die Corona-Zeit hat gezeigt, dass es geht, fast überall mit Karte zu zahlen. Das erleichtert das Abstandhalten etwa an der Supermarktkasse. Trotzdem gibt es gute Gründe, das Bargeld nicht vorschnell abzuschreiben. Bemerkenswerterweise ist die Nachfrage nach Scheinen und Münzen in der Pandemie ja sogar gestiegen, nicht gesunken, obwohl so viel mit Karte gezahlt wird. Es hängt unter anderem mit dem Horten von Bargeld zusammen. Bargeld ist schließlich nicht nur eine Möglichkeit, anonym und weitgehend unkontrolliert von Staat und Konzernen ohne anfällige Datensysteme eine Verbindlichkeit zu begleichen. Manche sagen auch, sie hätten mit -Bargeld im Portemonnaie ein besseres Gefühl dafür, wie viel sie noch ausgeben können. In Zeiten von Negativzinsen bei mehr als 500 Banken in Deutschland aber ist die Existenz von Bargeld auch eine Garantie dafür, dass die Finanzbranche es nicht übertreiben kann mit ihren Ideen, die Sparer für ihr Erspartes auch noch zahlen zu lassen. Sonst würden alle ihr Geld einfach abheben. Selbst also wer keineswegs vorhat sein gesamtes Vermögen in Euro-Scheinen daheim aufzubewahren, profitiert davon, dass es theoretisch diese Möglichkeit gibt. Sie begrenzt die Begehrlichkeiten der Banken und des Staates. In Umfragen sagen die Leute immer wieder, dass es weiterhin Bargeld geben soll. Also: Lasse man doch einfach jedem die Wahl. Das ist Freiheit.