Teufelskreis der Marken

Es scheint, als habe die Schmuck-Marke ihr Versprechen gehalten, doch der Schmuckhändler merkt bald: Die Kunden interessieren sich hauptsächlich für den Schmuck der Marke: „Nicht meine Beliebtheit, nicht mein persönliches Image werden gestärkt, sondern das der Marke.“ Er merkt auch, er war nicht der einzige, der zur Entwicklung und zum Wachstum dieser Marke beigetragen hat. Um ihn herum sind viele auf das Angebot eingegangen und es schien, immer lukrativer geworden zu sein, weil die Marke permanent beliebter wurde. Inzwischen ist die Marke aber so stark, dass sie selbst Läden eröffnet und den Verkauf über den kleinen Schmuckhändler nicht mehr braucht. Somit endet der einstige Traum des Schmuckhändlers in schlaflosen Nächten. Aus dem Kreislauf von angeblich gegenseitigem Profit wurde ein Teufelskreis, der nur einen Gewinner kennt: die Marke. Die, die schon am Anfang finanzielle Mittel hatte, die sich aber gierig weiter ausbreiten wollte - und das auf Kosten der Händler, die ihr Ladenfläche und Kundenpflege zusicherten. Aber jetzt, wo die Marke groß, stark und dominant ist, kümmert sie sich nicht mehr um die einstigen Partner, die ihr zu der jetzigen Größe verholfen haben. Nein, rücksichtslos steht ihr eigenes Wachstum erneut im Vordergrund. „Pech gehabt“, könnte man den Fachhändlern sagen. Man kann aber auch sagen: Finger weg von derart einseitigen Beziehungen, die nur einen Verlierer kennen.

Herzlichst Ihr Dipl. Kfm. Robert Brachfeld

DB-Herausgeber

Mehr Artikel von: Robert Brachfeld,