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Juwelier Lüttge/37073 Göttingen

Eigentlich wollten sie gemeinsam ein Auto kaufen. 7500 Euro hätten sie zusammengelegt, seien in die Niederlande geflogen, hätten dort keinen passenden Wagen gefunden und seien nach Kassel gekommen. Dort trafen sie „den vierten Mann“ – und das Unglück nahm seinen Lauf.

So schildern es die beiden 39 und 37 Jahre alten Familienväter (je drei Kinder) und ihr 34-jähriger Freund. Am Morgen des 30. März haben sie Juwelier Lüttge/37073 Göttingen überfallen. Mit einem präparierten Vorschlaghammer, in den eine Bohrerspitze eingeschweißt war, droschen sie Minuten nach dem automatischen Öffnen der Rollgitter auf die als absolut sicher geltende Panzerglasscheibe ein. Durch ein kreisrundes Loch griffen sie sich 14 Uhren – allein zehn der Marke Glashütte – sowie ein Collier, eine Perlenkette und vier Ringe. Verkaufswert der Beute: 108.000 Euro. Alle drei wurden nahe des Deutschen Theaters gefasst, einer gar aus dem Müllcontainer gezogen. Der vierte Mann fehlt bis heute.

Das Schöffengericht nahm ihnen die Geschichte vom vierten Mann ab, zumal sie auch seinen Namen offenbarten. Mit zwei Jahren Haft, die noch zur Bewährung ausgesetzt wurden war die Strafe sehr mild ausgefallen. Trotzdem klickten dann doch noch die Handschellen: Die Stadt Göttingen hatte Abschiebehaftbefehle erwirkt, ohne den Ausgang des Prozesses abzuwarten.