• Kategorie: Überfälle
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Uszer Strickler(87)/München

Nur einen Tag nach dem brutalen Überfall sitzt Kollege Uszer Strickler(87)/München wieder in seinem Geschäft. Am Tag davor: Er schließt die Tür auf – dann geht alles blitzschnell. Ein Mann schubst den Kollegen in das Geschäft zurück – ein Zweiter, maskiert mit einer Micky-Maus-Mütze, folgt ihnen. Einer der Räuber hat einen Elektroschocker in der Hand, hält das Gerät an den Hals des 87-jährigen – ihn treffen mehrere Stromschläge. Dann spürt der Kollege eine Faust in seinem Gesicht, er taumelt – doch zu Boden geht er nicht. „Ich habe mich mit Händen und Füßen gewehrt, habe noch viel Kraft in den Armen“, sagt er. Seine Schreie hören zwei Mitarbeiterinnen eines Reisebüros von nebenan. Die Damen laufen aus dem Geschäft, schauen nach, was los ist. Die Räuber brechen ab, sie flüchten. Ein Zeuge rennt ihnen nach, er merkt sich das Fluchtauto und das Kennzeichen. Während Uszer Strickler ins Krankenhaus gebracht wird, läuft die Fahndung nach den insgesamt drei Tätern an. Doch die Räuber flüchten nur wenige Kilometer mit dem Seat Leon. Im Grünwalder Forst stellen sie den Wagen ab und zünden ihn an – er brennt völlig aus. Die Räuber fahren vermutlich mit einem anderen Auto weiter. „Das waren Profis“, glaubt Uszer Strickler. „Der Überfall war von langer Hand geplant, die müssen mich über Tage beobachtet haben.“ Nur mit der heftigen Gegenwehr des 87-jährigen hatten die brutalen Täter nicht gerechnet. „Ich habe um mein Leben gekämpft“, sagt der Kollege. Ein Leben, das jahrelang die Hölle war. Uszer Strickler war Zwangsarbeiter im Dritten Reich und fünf Jahre in Konzentrationslagern gefangen. „Das hat mich zäh gemacht. Jetzt geht das Leben auch wieder weiter.“