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Abkehr vom Trauring?

Doch ist die Lage wirklich so ernst, wie sie sich auf den ersten Blick darstellt? Sind funkelnde Edelsteine tatsächlich so „out“, wie viele Schwarzmaler es darstellen? Hier hilft ein Blick in die entsprechenden Statistiken sowie die Beantwortung einiger soziologischer Fragen. Zunächst die nackten Zahlen: Der De Beers Annual Diamond Insight Report verzeichnet für 2015 die Rekordsumme von 26 Milliarden US-Dollar, die in einem Jahr für Diamanten ausgegeben wurden. Da kann man wohl kaum von einem Kaufstopp sprechen. Zum anderen lohnt sich ein Blick auf die sich verändernden Lebens- und Konsumgewohnheiten: So fällt zum einen unmittelbar ins Auge, dass die heutige Generation einfach später heiratet. Mit Anfang, Mitte 20 geben sich heute nur noch wenige Paare das Ja-Wort. Vielmehr hat sich aufgrund der zunehmenden Individualisierung der Lebensläufe ein Heiratsalter um die 30 Jahre etabliert, häufig treten die Paare von heute sogar erst mit Mitte 30 vor den Traualtar. Das führt zum einen zu einer Verzerrung der Statistik, zum anderen ergeben sich dadurch Nachholeffekte in späteren Jahren, wenn die entsprechenden Jahrgänge bereit für diesen wichtigen Lebensschritt sind. Dazu kommt, dass sich viele Paare heute nicht mehr für Diamanten entscheiden, sondern andere Edelsteine wie Saphire oder Rubine wählen, um ihren Lebensbund zu dokumentieren. Vielleicht liegt hier die Chance für die Schmuckbranche, zu kommunizieren, dass es nicht immer der klassische Diamantring zur Eheschließung sein muss.