Artikel von Robert Brachfeld

Gold wird billiger

Ist das eine gute oder eine schlechte Nachricht für die Kollegen? Ja und Nein. Denn der Wert des Warenbestandes wird niedriger, aber Kollegen können jetzt den Goldschmuck günstiger verkaufen, da sie das Gold billiger einkaufen können. Das bringt neue Kunden. Auch wenn der aktuelle Crash am Goldmarkt wohl mit windigen Ge­schäftemachern auf dem asiatischen Markt zu erklären ist, so ist doch die grundsätzliche Tendenz am Goldmarkt klar: Es geht abwärts. Der Preis fällt und fällt.

Bargeld?

Haben Sie Angst, dass es bald kein Bargeld mehr gibt? Denn das wäre für unsere Branche, die auf Diskretion bedacht ist wahrscheinlich nicht vorteilhaft. Aber trotz immer neuer Bargeld-Alternativen haben Münzen und Scheine aus Sicht der Banken in Deutschland noch eine lange Zukunft.

In Sachwerte investieren

Auch wenn die deutsche Wirtschaft unmittelbar wenig von einer Pleite Griechenlands und vom Konkurs verschiedener griechischer Unternehmen betroffen ist, die Folgen können dennoch gravierend sein. Nur einen Prozent des gesamten Exports aller bundesdeutschen Unternehmen zeichnen die griechischen Unternehmen und der Staat bislang. Selbst ein kompletter Ausfall wird die hiesige Industrie nicht ernsthaft in Schwierigkeiten bringen.

Milliarden-Verluste

Die niedrigen Zinssätze der vergangenen Jahre haben deutsche Privatanleger um potentielle Einnahmen in Milliardenhöhe gebracht. Nach einer Studie der DZ Bank summieren sich die entgangenen Zinsen auf Sparbüchern, mit Anleihen und in Lebensversicherungen in den vergangenen fünf Jahren auf 190 Milliarden Euro; das entspricht 2300 Euro je Einwohner. Allein 2015 dürften weitere 70 Milliarden Euro hinzukommen. Als vergleich dient das Zinsniveau der Jahre vor der Finanzkrise.

Interview: Was passiert auf dem Diamantmarkt?

DB: Viele Schleifereien klagen, dass sich das Schleifen nicht mehr lohnt. Was passiert auf dem Diamantmarkt?

Robert Brachfeld: Wir leben schon seit längerer Zeit mit dem Phänomen, dass die Einkaufspreise für Rohdiamanten höher liegen als die Verkaufspreise für geschliffene Ware. In dieser absurden Situation spricht etwa Maxim Shkadov, der Präsident der International Diamond Manufacturer Association/Antwerpen, von Problemen mit denen die Branche konfrontiert ist. Mit dem Schleifen von Diamanten sei augenblicklich kein Geld zu verdienen. Die Schleifer legen drauf. Er protestiert damit auch gegen die Ignoranz der Förderer, die die Extraprofite gerne einsacken, ohne an die langfristigen Folgen zu denken.

DB: Was sind die Folgen?